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schrittweise Ausrichtung auf eine Leistungs- und Wirkungsorientierung ginge. Jedoch sei die<br />
Erarbeitung von gut messbaren Kriterien für eine Erfolgskontrolle notwendig, um auf dieser<br />
Grundlage gegebenenfalls umsteuern zu <strong>können</strong>: „Jetzt geht es für mich dann im nächsten<br />
Schritt darum, dass wir ein besseres Fachcontrolling aufbauen. (…) Zu gucken, was sind<br />
Kennziffern für Erfolgskontrolle, wie kann man das messbar machen, Erfolg, wie kann man<br />
da auf dieser Basis dann wieder neu umsteuern.“ 135<br />
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin habe sich nach eigenen Angaben ebenfalls zum<br />
Ziel gesetzt, in Zukunft stärker wirkungsorientiert zu agieren und dazu Erfolgskriterien zu<br />
entwickeln, anhand derer überprüft werden könne, ob die Leistungen auch die gewünschten<br />
Wirkungen erbracht haben. Ein <strong>Die</strong>nstleister sei diesbezüglich beauftragt worden, strukturierte<br />
Sachberichte sowie Kriterien für eine Erfolgskontrolle zu erstellen. Ein Vertreter des<br />
Verbandes sieht die Gründe für eine stärkere Wirkungsorientierung vor allem in den vertraglich<br />
fest zugesicherten Zuwendungsmitteln. Nun könne danach gefragt werden: „Was<br />
machen die Projekte eigentlich? Was sind die Ergebnisse? Was sind die Leistungen? Wie ist<br />
das Verhältnis von Leistungen und Mitteleinsatz? Also eine Überlegung, die eigentlich in der<br />
ganzen Welt außer in der Sozialwirtschaft immer schon üblich ist. Und das war vorher nicht<br />
möglich, weil alles immer Politik war. '<strong>Sie</strong> wollen die 10-Stunden-Kraft streichen? Wir müssen<br />
zum Stadtrat laufen, zum Abgeordneten laufen.' Aber es wurde nie geredet, was das<br />
eigentlich ist.“ 136 <strong>Die</strong> Ergebnisse der durchgeführten Evaluierungen <strong>können</strong> dagegen nun <strong>als</strong><br />
Grundlage für Steuerungsprozesse verwendet werden, um Entscheidungen zu legitimieren.<br />
Ein anderer Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin hebt das Fachcontrolling<br />
<strong>als</strong> wichtige Aufgabe und ständiger Bestandteil der Arbeit hervor. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung<br />
sei ein strenges Verfahren entwickelt worden, wonach nach einem<br />
Losverfahren jährlich ein Drittel aller Projekte vollständig, die anderen auf Antrag geprüft<br />
würden. Nach Auffassung eines <strong>Die</strong>nstleisters seien die Aufgaben des Controllings durch die<br />
Treuhandverträge bei den Verbänden wesentlich trägernäher zu realisieren <strong>als</strong> es über die<br />
Senatsverwaltung möglich wäre. Auch seitens der Fachverbände wird bestätigt, dass Prüfungen<br />
bei den Verbänden besser durchgeführt würden: „Wir machen das sehr zeitnah. Aber<br />
wir machen es, würde ich mal sagen, auch viel zweckvoller. (…) Wir konzentrieren uns auf<br />
das Wesentliche. (…) 90 Prozent der Kosten sind Personalkosten, und deswegen prüfen wir<br />
die Personalkosten präzise.“ 137<br />
Manchmal würde den Projekten auch Betrug unterstellt: „Und das muss dann alles untersucht<br />
werden. Dafür sind wir auch personell nicht <strong>aus</strong>gestattet. Um solche umfangreichen<br />
Prüfungen zu machen, die die Senatsverwaltung selber mit ihren eigenen Personal nicht<br />
hinkriegt. Ihre Prüfinstanz hat einen Rückstand von sechs bis sieben Jahren.“ 138<br />
135 Interview Nr. 3 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 721-725.<br />
136 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 392-398.<br />
137 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 810-815.<br />
138 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 805-809.<br />
B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 61