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estimmte Dinge ärgern, dann schafft er es, die Leute irgendwie so gegeneinander '<strong>aus</strong>zuspielen',<br />

dass sie auch neutralisiert werden.“ 157<br />

<strong>Die</strong> Verbände seien – nach den Worten eines <strong>Die</strong>nstleisters – <strong>als</strong> Fachverbände näher an den<br />

Leistungserbringern dran <strong>als</strong> die Senatsverwaltung und daher <strong>als</strong> Vermittler besser geeignet:<br />

„Also sie sind am Puls der Zeit, sie <strong>können</strong> Entwicklungen vor Ort besser wahrnehmen, sie<br />

<strong>können</strong> Konflikte besser auffangen, weil sie eine fachliche Linie haben. <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> von daher<br />

auch Konflikte besser moderieren.“ 158 Der Widerstand der Leistungsträger gegen bestimmte<br />

Entscheidungen würde – nach Ansicht der Senatsverwaltung – hinter den Kulissen der Verbände<br />

<strong>aus</strong>gehandelt, weshalb es keine direkte Konfrontation zwischen den Trägern und der<br />

Verwaltung mehr gäbe: „Auch weil die Wohlfahrtsverbände in Bezug auf einzelne Projekte<br />

einen Befriedigungsauftrag hatten, oder eine Entscheidungsaufgabe, zu sagen 'So läuft das<br />

und nicht anders'. Und dann konnte die Sache auch im Innenverhältnis schon geklärt werden.<br />

Es ist nicht mehr die Konfrontation Verwaltung und einzelner Projekte.“ 159 Jedoch<br />

bedürfe es – so ein Vertreter des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt Berlin – eines erheblichen<br />

Kommunikationsaufwandes der Verbände, um ihrer Schlichterfunktion gerecht zu<br />

werden: „Wir hätten es einfacher, <strong>als</strong> Wohlfahrtsverbände zu sagen 'Naja, wir haben alles<br />

getan im Rahmen unserer Lobbyarbeit, um stärkere Kürzungen zu verhindern' – nehmen wir<br />

einmal an, der Senat selber wäre jetzt noch Entscheidungsstelle – 'sind aber letztendlich mit<br />

unserer Lobbyarbeit an bestimmten Punkten gescheitert, und jetzt ist es halt so'. Das <strong>können</strong><br />

wir natürlich in <strong>dem</strong> Moment, wo wir <strong>hier</strong> mit eingebunden sind bei den Kürzungen so unseren<br />

Trägern nicht vermitteln. Sondern da ist eine sehr viel stärkere inhaltliche Diskussion<br />

auch mit den Trägern notwendig, um denen zu verdeutlichen, warum dieses oder jenes Projekt<br />

künftig nicht mehr gefördert werden kann.“ 160<br />

Ein Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin macht auf ein weiteres Problem<br />

der Verbände aufmerksam. Man habe große Schwierigkeiten damit, geplante Umstrukturierungen<br />

positiv gegenüber den Trägern zu kommunizieren: „Und dann stößt man auf ein<br />

anderes Problem, und das heißt Beharrungsvermögen. <strong>Sie</strong> finden nämlich gar nicht so viele<br />

Menschen, die auch so begeistert davon sind, Dinge zu verändern. Und die finden eigentlich<br />

alles nur immer schrecklich. Und deshalb ist ein Problem auch, sagen wir einmal, so eine<br />

positive Verkaufsstrategie dessen, was wir da an Veränderung vorhaben. Und es gibt – wie<br />

soll ich das sagen – es gibt immer so ein Problem in die Richtung, dass ich nicht weiß, ob es<br />

gut ist, überhaupt davon zu sprechen, dass ich eine Strategie habe. Denn da werden alle<br />

ganz aufmerksam. Ich glaube, es ist besser, zu behaupten, man hätte keine Strategie und<br />

setzt dann die Dinge einfach um. Ich bin mir aber nicht sicher.“ 161<br />

157 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 398-400.<br />

158 Interview Nr. 5 mit einem <strong>Die</strong>nstleister des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 48-51.<br />

159 Interview Nr. 8 mit Vertretern der SenGSV, Zeilen 446-452.<br />

160 Interview Nr. 13 mit einem Vertreter des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt Berlin, Zeilen 235-245.<br />

161 Interview Nr. 1 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 507-518.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 68

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