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schaffen, denn ist das nur wunderbar. Das ist sozusagen der Weg der Zukunft. Denn anders<br />

geht es gar nicht. (…) Das andere wird sozusagen für alle noch schrecklicher. Also von daher<br />

kann ich für die Zukunft nur sagen, das muss uns gelingen, da weiter zu machen. Denn wir<br />

<strong>können</strong> auch nicht mehr zurück. Was heißt denn, es <strong>aus</strong> eigener Kraft zu machen? (…) Wir<br />

haben gar nicht mehr die Möglichkeit, es <strong>aus</strong> eigener Kraft zu machen. Das ist vorbei. (…) <strong>Die</strong><br />

Personen sind weg. Also wir sind da schon auch auf eine Erfolgsgeschichte jetzt <strong>aus</strong>.“ 62<br />

Rahmenbedingungen<br />

Offensichtlich sollen auch in Zukunft Treuhandverträge <strong>als</strong> Steuerungsinstrument eingesetzt<br />

werden. Ein Vertreter der Fachverbände warnt allerdings davor, dass in den Verträgen auch<br />

das Risiko steckt, zu scheitern, sofern man nicht „sensibel genug“ mit diesem Werkzeug umginge.<br />

Für eine optimale Steuerung müssen <strong>dem</strong>nach bestimmte Rahmenbedingungen<br />

erfüllt sein. Angesprochen werden diesbezüglich die Bündelung der einzelnen Projekte, die<br />

Planungssicherheit durch längere Vertragslaufzeiten, die fachliche Legitimation von Entscheidungen<br />

sowie konkrete Rahmenvorgaben des Landes.<br />

Nach den Worten eines ehemaligen Staatssekretärs der SenGSV haben vor den Treuhandverträgen<br />

einzelne Projekte Briefe an Parlamentarier geschrieben, um beabsichtigte<br />

Kürzungen zu vermeiden: „Es war unerfreulich, aber auch eben völlig uneffektiv, weil man<br />

nie strukturelle Entscheidungen fällen konnte.“ 63 Ein Parlamentarier bekräftigt daher auch,<br />

der Zielsetzung der Verträge und weniger Individualinteressen beteiligter Akteure den Vorrang<br />

zu geben: „Als Parlamentarierin hab ich da immer versucht, auch den Anspruch, den die<br />

Verträge haben, in den Vordergrund zu stellen, und nicht die Individualinteressen einzelner<br />

Akteure dort auf diesem Feld. Das ist für eine Parlamentarierin auch einfach tödlich, wenn<br />

sie das tun sollte.“ 64 Ein Mitarbeiter der SenGSV beschreibt die Situation vor Einführung der<br />

Treuhandverträge folgendermaßen: Früher stand die Senatsverwaltung einer Riesenvielfalt<br />

an Projekten in Einzelverhandlungen gegenüber, wo sie, allerdings vergeblich, versuchte, ein<br />

bestimmtes Anforderungsprofil durchzusetzen. „So kann man doch nicht im Dialog zwischen<br />

Land und einem Projekt. Also es war klar, dass wir eine Bündelung brauchen, dass wir eine<br />

Vereinheitlichung brauchen.“ 65 Im Suchtbereich sei durch die starke Bündelung aller Drogenprojekte<br />

die Steuerung wesentlich leichter geworden. Gibt es beispielsweise ein<br />

regionales Drogenproblem, sei – so der Vertreter der SenGSV – dadurch genau klar, welche<br />

Einrichtung und welcher <strong>Die</strong>nst zuständig ist. Bei der Drogenproblematik müsse die Senatsverwaltung<br />

jedoch auch mit der Innen- und Jugendverwaltung sowie den Schulen<br />

zusammenarbeiten, hat sie <strong>hier</strong> doch keine ordinäre Zuständigkeit.<br />

Planungssicherheit bei den Verbänden durch längere Vertragslaufzeiten sei – so ein <strong>Die</strong>nstleister<br />

des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin – eine weitere Folge der<br />

Treuhandverträge. <strong>Die</strong> finanzielle Notlage Berlins könnte andernfalls dazu führen, dass frei-<br />

62 Interview Nr. 8 mit Vertretern der SenGSV, Zeilen 1247-1258.<br />

63 Interview Nr. 7 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 81-83.<br />

64 Interview Nr. 12 mit einem Vertreter des Parlaments, Zeilen 248-251.<br />

65 Interview Nr. 3 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 55-57.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 39

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