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haben'. Ja aber bei <strong>dem</strong> Vertrag macht das doch keinen Sinn, weil das alles wieder<br />
abgezogen und verzinst wird. Also der Vertrag ist im Grunde [Wort bricht ab]. Ich verstehe<br />
den gar nicht.“ 130<br />
IV. f. „Wir haben das Herrschaftswissen aufgebrochen“ – Transparenz<br />
in der Aufgabenwahrnehmung<br />
Das Kontraktmanagement hat einen gewissen Einfluss auf die Transparenz in der Leistungserbringung<br />
zur Folge.<br />
<strong>Die</strong> Vielzahl vertraglicher Regelungsinhalte lässt sich unstrittig teilweise <strong>aus</strong> einem latenten<br />
Misstrauen der Verwaltung gegenüber den Verbänden und ihren Mitgliedseinrichtungen<br />
erklären, <strong>dem</strong>zufolge Verbände vorwiegend im eigenen Interesse handeln würden und die<br />
Interessen des Staates nicht genügend zur Geltung kämen. Verbändevertreter hoffen allerdings,<br />
mit mehr Transparenz in der Leistungserbringung diesem Misstrauen entgegenwirken<br />
zu <strong>können</strong>. <strong>Die</strong> Bemühungen um mehr Transparenz hatten aber auch andere, fachliche<br />
Gründe.<br />
Vergleichbarkeit herstellen<br />
Nach den Worten eines ehemaligen Staatsekretärs wollte man mit den Treuhandverträgen<br />
zunächst eine Übersicht über alle geförderten Projekte erhalten. Auf dieser Grundlage habe<br />
man dann Entscheidungen, beispielsweise über eine sinnvolle räumliche Verteilung der Projekte,<br />
treffen <strong>können</strong>. Vertraglich sei von daher festgelegt worden, sämtliche Projekte mit<br />
einer Kurzbeschreibung in einem bestimmten Schema darzustellen, was gleichzeitig wohl<br />
eine erste Bestandsaufnahme der Projektelandschaft gewesen sein soll, die Senat und Abgeordnetenh<strong>aus</strong><br />
in Berlin je gesehen haben. Vor den Verträgen seien die Projekte<br />
unüberschaubar gewesen: „Da gab es dann den berühmten Spruch des damaligen Senators<br />
Ulf Fink, der für Gesundheit und Soziales zuständig war (…) 'Lasst viele Blumen blühen'. Und<br />
so sah die Projektelandschaft in Berlin dann auch <strong>aus</strong>. (…) Über alle Projekte gab es überhaupt<br />
keine Übersicht.“ 131<br />
Vertreter der Senatsverwaltung betonen, dass mit den Treuhandverträgen erstm<strong>als</strong> eine<br />
Vergleichbarkeit aller Projekte erreicht worden sei. Sowohl bei den Leistungsbeschreibungen<br />
<strong>als</strong> auch bei der Dokumentation der erbrachten Leistungen habe man beachtliche Erfolge<br />
gehabt.<br />
Auch seitens der Verbände werden Erfolge bei der Erarbeitung von Leistungsbeschreibungen<br />
und Dokumentationssystemen angesprochen. So seien beispielsweise in den letzten fünf<br />
Jahren Leistungsbeschreibungen für die ambulante Drogenhilfe entwickelt worden. Als primäre<br />
Aufgaben im Integrierten Gesundheitsvertrag sieht ein Vertreter des Paritätischen<br />
Wohlfahrtsverbandes Berlin ferner die Erarbeitung und Weiterentwicklung von Leistungsbe-<br />
130 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 657-666.<br />
131 Interview Nr. 7 mit einem Vertreter der SenGSV, Zeilen 64-70.<br />
B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 59