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Zu<strong>dem</strong> wird vom Fachverband kritisiert, dass sich bei den Prüfungen vorwiegend mit der<br />

Verwendung der Mittel und anderen formalen Dingen beschäftigt werden müsse, anstatt,<br />

wie es der Wille des Abgeordnetenh<strong>aus</strong>es sei, sich auf Inhalte zu konzentrieren, d.h. vernünftige<br />

Methoden der Evaluation zu entwickeln und umzusetzen.<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> würden die Auswertungen zur Erfolgskontrolle kaum die Realität widerspiegeln:<br />

„Also es wird immer mehr Papier produziert. Das hängt aber damit zusammen, dass<br />

diejenigen, die schließlich und endlich legitimieren müssen, dass dafür Geld <strong>aus</strong>gegeben<br />

wurde, keine eigene Meinung mehr dazu haben, sondern nur noch Papier. Das heißt, die<br />

brauchen irgendwann ganz viele Pseudo<strong>aus</strong>wertungen des wirklichen Lebens, die man irgendwo<br />

in Computer eingeben kann. Wo dann irgendetwas <strong>aus</strong>gerechnet wird. Und die<br />

Zahl, die dann da steht, die heißt 'Ich erreiche mit einem Euro 1,75 Bewohner der Stadt<br />

soundso regelmäßig, und ihre soziale Lage verbessert sich um 0,3 Prozentpunkte'. So was in<br />

der Richtung. Das wollen die haben. Das heißt, es geht nicht mehr darum, was wirklich ist,<br />

sondern wie es sich in Statistiken und sonst wo darstellen lässt.“ 139<br />

Dazu kommt, dass – so die Auffassung eines Vertreters des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes<br />

Berlin – die Projekte <strong>aus</strong> Angst, ihre Leistungszahlen würden im Folgejahr bei der<br />

H<strong>aus</strong>haltsplanung Auswirkung haben auf ihre Zuwendungsmittel, mehr angeben <strong>als</strong> tatsächlich<br />

geleistet wurde. Es käme zu Mengenexpansionen; <strong>aus</strong> einfachen Kontakten würden<br />

beispielsweise Beratungen, um die Leistungszahlen zu erfüllen. Es fehle zu<strong>dem</strong> an für Evaluationen<br />

kompetenten Mitarbeitern in den Projekten: „Das sind alles <strong>aus</strong>gewiesene Fachleute<br />

für diesen Bereich. Und dann kriegen <strong>Sie</strong> ein Papier, da steht drin 'Also die Wohnungslosen<br />

sind die Ärmsten der Armen'.“ 140<br />

Berichterstattung<br />

Der Verband müsse aufgrund vertraglich festgelegter Pflichten über die geleistete Arbeit,<br />

deren Qualität sowie über die Abrechnung der Zuwendungen Berichte an die Senatsverwaltung<br />

liefern. Nach Ansicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin würden diese<br />

Berichte in der Regel auch von der Verwaltung so akzeptiert. Im Gegensatz dazu sei der<br />

Rechnungshof den Berichten gegenüber sehr misstrauisch eingestellt, was viele Nachfragen<br />

zur Folge habe. Beanstandet wird vor allem, dass es <strong>dem</strong> Rechnungshof bei seinen Kontrollen<br />

um die Einhaltung formaler Regeln anstatt um Wirtschaftlichkeit ginge: „Es wird nicht<br />

alternativ gerechnet, ob die Einhaltung von sinnlosen Regeln, was das kostet im Verhältnis,<br />

wenn ich das vereinfache und mehr Vertrauen auch in den Verwender der Mittel habe. Da<br />

steckt auch ein in unseren Bürokratien starkes obrigkeitsstaatliches Denken drin, dass der<br />

Staat immer kontrollieren muss und jede Institution prinzipiell nur darauf <strong>aus</strong> ist, den Staat<br />

zu betrügen. Ich will nicht verhehlen, dass wir in der Vergangenheit zu diesem Bild auch einiges<br />

dazu beigetragen haben. Gerade die Verbände durch ihre Intransparenz. Aber wir<br />

ändern uns stark. Und ich glaube, man kann gar nicht genug Transparenz herstellen bei den<br />

139 Interview Nr. 11 mit einem Vertreter eines Fachverbandes, Zeilen 638-648.<br />

140 Interview Nr. 14 mit einem Vertreter des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Zeilen 506-510.<br />

B E R L I N E R T R E U H A N D V E R T R Ä G E S E I T E | 62

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