Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland
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5 Eine qualitative Befragung 94<br />
zung reden (2)<br />
- Gut zu wissen, dass man <strong>mit</strong> der Erkrankung nicht<br />
alleine ist (2)<br />
- Freunde sind wichtig, um sich abzulenken (1)<br />
- Kontakte und Austausch <strong>mit</strong> anderen Betroffenen<br />
wichtig und hilfreich (1)<br />
- Einsatz für die TGD (1)<br />
Wie aus der Tabelle hervorgeht, sind bei den befragten Personen Strategien, die<br />
den intrapsychischen Bewältigungsformen zugeordnet werden können, am meisten<br />
vertreten. Hierbei werden Formen der Abwehr vom Bewusstsein deutlich (vgl.<br />
4.3.2), so wie z.B. Verdrängung, Versuche der Distanzierung, ignorieren oder<br />
auch Ablenkung. An zweiter Stelle treten Strategien auf, die den Formen direkte<br />
Aktion und Wendung an andere um Hilfe und Unterstützung zugeteilt werden<br />
können. Am wenigsten sind Bewältigungsstrategien zu beobachten, die den Formen<br />
Aktionshemmung und Informationssuche zugeordnet werden können.<br />
Die genannten Bewältigungsstrategien können den zwei Grundfunktionen, problemorientierte<br />
und emotionsorientierte Funktion, nach LAZARUS & FOLKMAN<br />
(1984) zugeordnet werden, wobei es jedoch manchmal schwierig ist die beiden<br />
Funktionen voneinander abzugrenzen.<br />
Die Strategien, die der Informationssuche zugeordnet sind, können der problemorientierten<br />
Funktion zugeordnet werden. Nach LAZARUS & LAUNIER (1978) bereitet<br />
Informationssuche oftmals eine direkte Aktion vor, in<strong>dem</strong> dadurch z.B. die<br />
Mitmenschen aufgeklärt werden können. Ebenso kann die Informationssuche<br />
auch eine emotionsorientierte Funktion haben, nämlich dann, wenn die Betroffenen<br />
durch die Informationen ein Gefühl erhöhter Sicherheit bekommen bzw. ihr<br />
<strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> so besser verkraften können. Bei den befragten Personen ist<br />
beides der Fall, da sie <strong>mit</strong> ihrem erworbenen Wissen sowohl schließlich ihre Mitmenschen<br />
aufklären als auch ein besseres Gefühl bekommen, z.B. dadurch, dass<br />
sie wissen <strong>mit</strong> ihrer Krankheit nicht allein zu sein.