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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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9 Anhang 121<br />

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H.: Und dann kamen also, im 16. <strong>Leben</strong>sjahr, starke Muskelkrämpfe in den Armen<br />

dazu, Zuckungen und Armkrämpfe, und das ging dann immer weiter, auch in<br />

die Oberschenkel und Beine und Oberschenkel und Füße, ja und das hat sich viele,<br />

viele Jahre gehalten und dann im Verlauf der Jahre haben sich eine Vielzahl<br />

von Tics entwickelt, sie sind schlimm und schlimmer geworden, haben sich wieder<br />

zurückgebildet, sind durch andere abgelöst worden und ich hab zahlreiche<br />

Therapien ausprobiert und hab dann erst im 30. <strong>Leben</strong>sjahr einen Neurologen gefunden,<br />

der in der Lage war, das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> zu diagnostizieren.<br />

I.: Hmm.<br />

H.: Und ich bin praktisch 18 Jahre lang ohne die richtige Diagnose von Pontius zu<br />

Pilatus gerannt und jeder hat mir irgendwas anderes gesagt und ich hab eine Menge<br />

Geld ausgegeben, bei Heilpraktikern und bei all möglichen Leuten.<br />

I.: Was haben die dann gedacht, was du hast?<br />

H.: Ja, also, ich war z.B. auch bei vielen Psychologen und die meinten halt immer,<br />

es wäre irgendwas in der Kindheit oder in der Erziehung schief gelaufen, die<br />

Eltern waren mehr oder weniger immer Schuld, und da hab ich also etliche Jahre<br />

zugebracht und die haben da immer in mir rumgewühlt und haben nach irgendetwas<br />

gesucht und die haben auch alle irgendwiewas gefunden, aber das <strong>Tourette</strong> ist<br />

dadurch nicht besser geworden.<br />

I.: Ja.<br />

H.: Und ich bin praktisch im Laufe der Jahre immer deprimierter gewesen, weil<br />

ich, ja, an jeder Ecke wurde ich gefragt: „Ja, was ist denn <strong>mit</strong> dir? Was hast du<br />

denn? Was ist denn <strong>mit</strong> dir los?“ Ich konnte halt nie eine Antwort geben. Ich hab<br />

gesagt: „Ja, das ist halt irgendwas Psychisches.“ Das hab ich früher immer gesagt,<br />

ich wusste ja nicht, dass das eine Gehirnstoffwechselerkrankung ist.<br />

I.: Und bist du dann durch Zufall, zu diesem Arzt gekommen, der das dann diagnostiziert<br />

hat?<br />

H.: Eigentlich, mehr oder weniger, war das wieder so eine Zeit der Hilflosigkeit.<br />

Ich hatte damals an mehreren anderen Orten, mehr im <strong>mit</strong>tleren <strong>Deutschland</strong>, gewohnt<br />

und bin dann wieder hier nach Speyer zu meinen Eltern gezogen und dann<br />

brauchte ich erstmal wieder einen Arzt, um <strong>mit</strong> jemanden reden zu können und<br />

dann bin ich halt damals zu <strong>dem</strong> Dr. Fouquet in Speyer, Neurologe, und der hatte

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