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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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ganz nervöses Zucken und Gekrampfe. Da ist man natürlich am Abend total ausgelaugt.<br />

I.: Hast du die Tics eigentlich auch im Schlaf?<br />

H.: Ich persönlich habe im Schlaf keine Tics. Meine Eltern und meine Freundin<br />

haben mich schon beobachtet und die sagen, dass da nichts ist. Es gibt Untersuchungen<br />

im Schlaflabor und da wird immer mal wieder festgestellt, dass alle <strong>Tourette</strong>r<br />

leichte Tics im Schlaf haben, die sie nicht merken. Es wird gesagt, dass Angehörige<br />

auch nicht die ganze Nacht am Bett stehen können und gucken können.<br />

Aber ich bin im Schlaf nicht gestört. In meinen extremsten Jahren allerdings war<br />

es so. Da bin ich auch nachts aufgewacht, von meinen verkrampften Zuständen in<br />

den Armen. Dann schläft man wieder nicht ein oder man kann erst gar nicht einschlafen,<br />

weil die Krämpfe so stark sind.<br />

I.: Wie ist das, wenn du <strong>mit</strong> anderen Menschen zusammenkommst, die auch <strong>Tourette</strong><br />

haben? Besteht da die Gefahr, dass du Tics übernehmen könntest?<br />

H.: Es kommt drauf an. Auf manche Tics bin ich empfindlich. Wenn jemand ganz<br />

laute vokale Schreitics hat, da bin ich gefährdet, die zu übernehmen, vorübergehend<br />

oder für länger. Dagegen bleib ich bei anderen Tics ganz cool. Also ich bin<br />

dafür schon empfindlich.<br />

I.: Aber es ist dir schon eine Hilfe dich <strong>mit</strong> anderen, die <strong>Tourette</strong> haben, auszutauschen?<br />

H.: Ja, es sind ja teilweise sehr nette drunter. Ich hab auch internationale Kontakte<br />

und sehr viel gute Verbindungen. Und das hilft mir auch. Man darf sich nur nicht<br />

zu viel <strong>mit</strong> solchen Leuten beschäftigen, gerade wenn sie so stark betroffen sind,<br />

weil man dann zu stark in diese <strong>Tourette</strong> Mühle reinkommt und das ist dann auch<br />

nicht so gut.<br />

I.: Könntest du noch mal etwas über deine Ernährung erzählen?<br />

H.: Was die Ernährung anbelangt, hätte ich nie gedacht, dass das bei mir so einen<br />

großen Einfluss hat. Wie ich ja schon beschrieben habe, hat es immer verschiedene<br />

Phasen gegeben, wo die Tic-Symptomatik mal besser und mal schlechter war.<br />

Zwischen 1980 und 1986 bin ich aber in eine richtige Krise gekommen. Also es<br />

wurde alles noch extremer. Ich hatte damals vermutet, dass das <strong>mit</strong> den ganzen<br />

Giften und Umweltbelastung zu tun hätte. Und das ist zwar auch nie ganz auszuschließen,<br />

dass Bleibelastungen auch Einwirkungen auf neurologische Erkran-

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