Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland
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4 Belastungen und Bewältigungsstrategien 46<br />
• Verlust von Autonomie und Kontrolle<br />
4. Bedrohung des emotionalen Equilibriums, d.h.: Notweniges Ertragen von<br />
Gefühlen wie Angst, Ärger und weiterer aus den Belastungen resultierender<br />
Emotionen<br />
5. Bedrohung in der Erfüllung vertrauter Rollen und Aktivitäten<br />
• Trennung von Familie, Freunden und anderen Vertrauten des sozialen<br />
Netzes<br />
• Verlust von wichtigen sozialen Funktionen<br />
• Notwendigkeit, auf andere angewiesen zu sein<br />
6. Bedrohungen resultierend aus der Erfordernis, sich an eine neue physische<br />
oder soziale Umgebung anzupassen<br />
• Anpassung an das Krankenhaussetting<br />
• Probleme im Verstehen medizinischer Terminologie und Besonderheiten<br />
• Notwendigkeit der Entscheidungsfindung in belastenden und fremden<br />
Situationen<br />
(zitiert in BRODA, 1987, S.11f)<br />
Je nach Krankheitsart und individueller Wahrnehmung sind die einzelnen Ausprägungen<br />
und die Stärke der Belastung sehr unterschiedlich (SALEWSKI, 2004).<br />
Deutlich wird, dass auf vielen verschiedenen Dimensionen Belastungen möglich<br />
sind. So sind nicht nur körperliche Belastungen wie z.B. Schmerz zu ertragen,<br />
sondern es können auch psychische oder soziale Belastungen auftreten. Auf<br />
Grund negativer Reaktionen der Mitmenschen können z.B. Gefühle wie Angst,<br />
Ärger oder Traurigkeit resultieren. Außer<strong>dem</strong> ist es auch belastend, wenn wegen<br />
der Erkrankung Zukunftspläne nicht mehr erfüllt werden können.