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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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7 Kurzfassung 103<br />

7 Kurzfassung<br />

Bei <strong>dem</strong> Gilles de la <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> handelt es sich um eine chronisch neuropsychiatrische<br />

Erkrankung, die ihren Namen von <strong>dem</strong> französischen Arzt Georges<br />

Gilles de la <strong>Tourette</strong> hat. Es ist eine organische Erkrankung, aber die genaue Ursache<br />

ist bis heute noch nicht ausreichend geklärt. Sicher ist, dass eine Fehlfunktion<br />

des Gehirns im Bereich der Basalganglien vorliegt. Um das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

zu diagnostizieren, müssen motorische und mindestens ein vokaler Tic vorhanden<br />

sein und über ein Jahr lang, vor <strong>dem</strong> 18. <strong>Leben</strong>sjahr, aufgetreten sein.<br />

Die ersten Symptome in Form von motorischen Tics treten meistens um das siebte<br />

<strong>Leben</strong>sjahr auf. Vokale Tics zeigen sich oft erst ein bis zwei Jahre später. Im Verlauf<br />

der Zeit variieren die Tics in ihrer Komplexität, Lokalisation, Art, Intensität<br />

und Häufigkeit. Wenige Betroffene weisen nach einigen Jahren überhaupt keine<br />

Tics mehr auf. Darüber hinaus treten Begleiterscheinungen, so genannte komorbide<br />

Störungen, auf, so z.B. Zwänge und das HKS.<br />

Als Therapieformen haben sich vor allem die Medikamenteneinnahme, um die<br />

Dopamin-Überfunktion zu reduzieren, und die Verhaltenstherapie, um die Tics<br />

eigenständig kontrollieren zu lernen, bewährt. Andere Therapiemaßnahmen, wie<br />

z.B. diätische Maßnahmen, sind eher selten und wissenschaftlich noch nicht genau<br />

untersucht.<br />

Menschen <strong>mit</strong> einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> weichen durch ihre Tics bei anderen<br />

Menschen von den normativen Erwartungen ab. Die Abweichungen führen nicht<br />

selten zu Stigmatisierungen und Ausgrenzungen der Betroffenen. So<strong>mit</strong> sind sie<br />

neben körperlichen Belastungen, die sich durch Muskelschmerzen oder Verspannungen<br />

äußern, auch sozialen Belastungen ausgesetzt.<br />

In der Literatur finden sich wenige Hinweise darauf, wie Menschen <strong>mit</strong> einem<br />

<strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> die gerade genannten Belastungen bewältigen.

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