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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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tig machen und dass das nicht witzig ist. Ich meinte dann: „Das ist auch nicht witzig.<br />

Ich hab’s!“ In <strong>dem</strong> Moment war mir dann schon wichtig, was er darüber<br />

denkt. Ich hatte echt Angst ihn jetzt zu verlieren. Aber er wusste, dass ich es nicht<br />

so extrem hatte wie bei <strong>dem</strong> Beispiel im Fernsehen. Ich glaube es stört ihn noch<br />

heute manchmal so ein bisschen. Aber er kann es akzeptieren, es ist jetzt nicht so<br />

schlimm. Mich stört es manchmal mehr als alle anderen. Also das ist jetzt schon<br />

nervig, wenn man z.B. abends fernsehen will und auf einmal kommt da so ein<br />

vokaler Tic oder so ein Zucken. Kann ich ja auch verstehen. Aber da steht er ja<br />

auch zu.<br />

I.: Ist das so, dass du deine Probleme, die du durch das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> hast<br />

eher <strong>mit</strong> dir selber ausmachst oder suchst du die Unterstützung deiner Eltern oder<br />

Freunde?<br />

A.: Das mach ich <strong>mit</strong> mir selber aus. Ich bin eher so ein distanzierter Mensch. Ich<br />

kann da nicht zu meiner Mama gehen und sagen: „Mama, mir geht es schlecht.<br />

Ich hatte da heute so einen Tic“. Ich mach das <strong>mit</strong> mir selber aus. Ich kann das<br />

überhaupt nicht haben <strong>mit</strong> anderen darüber zu sprechen. Mit meinem Freund spreche<br />

ich darüber. Er strahlt auch so eine Ruhe aus, bei ihm hab ich fast auch keine<br />

Tics. Er gibt mir so eine Ruhe. Ich bin eher so ein hibbeliger Mensch, <strong>mit</strong> viel<br />

Elan und Energie und er ist so ein ruhiger Typ. Das beruhigt mich dann auch wiederum.<br />

Dann ist das dann immer so ein Ausgleich. Aber so spreche ich da eigentlich<br />

nicht drüber.<br />

I.: Ja, O.K. Gibt’s du dir manchmal selbst Schuld für dein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>?<br />

A.: Nein. Ich kann da sicherlich nichts für. Man weiß ja auch nicht genau, woher<br />

es kommt. Selber die Schuld gebe ich mir, wenn ich weiß, dass ich nicht so hibbelig,<br />

wibbelig hätte sein müssen oder mich nicht hätte so verrückt machen müssen<br />

oder mich über irgendwas aufzuregen, was eigentlich Lappalien sind. Und ich<br />

dann dadurch die stärkeren Tics habe. Dann weiß ich, dass ich das hätte verhindern<br />

können, wenn ich vielleicht dreimal tief ausgeatmet hätte oder gar nicht näher<br />

drauf eingegangen wäre. Das ist dann schon manchmal etwas ärgerlich, dass<br />

man dann keine Kontrolle hat. Das ist das Nervigste, dass man es echt nicht kontrollieren<br />

kann. Sonst wäre es keine Krankheit, wenn man es kontrollieren könnte.<br />

I.: Kannst du denn trotz der Schwierigkeiten etwas Positives aus deiner Situation<br />

gewinnen?

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