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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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4 Belastungen und Bewältigungsstrategien 53<br />

tionsorientierte Funktion gerichtet, die besagt, dass hier die Regulation der negativen<br />

Emotionen im Vordergrund steht, „so dass sie unter Kontrolle bleiben und<br />

nicht das Wohlbefinden und soziale Funktionieren beeinträchtigen“ (LAZARUS,<br />

1995, S. 217). Die individuelle Bewertung einer Situation wird also verändert,<br />

da<strong>mit</strong> sich der Spannungszustand, wie z.B. Angst oder Ärger, der in Stresssituationen<br />

erlebt wird, reduziert. Das emotionsorientierte Coping kommt meistens dann<br />

zum Einsatz, wenn Belastungssituationen nicht geändert werden können und ertragen<br />

werden müssen, z.B. bei der Konfrontation <strong>mit</strong> der Diagnose einer unheilbaren<br />

Krankheit. Das problemorientierte Bewältigungsverhalten wird dann umso<br />

größer, je mehr mögliche Ansatzpunkte gesehen werden, die bedrohliche Situation<br />

konkret zu verändern (SCHRÖDER, SCHMITT, 1988). Allerdings ist eine Abgrenzung<br />

zwischen problem- und emotionsbezogener Bewältigung schwierig, da jede<br />

Bewältigungshandlung fast immer beides umfasst, also die Änderung der Situation<br />

und die Änderung der begleitenden Emotionen.<br />

Folgende Formen der Bewältigung unterscheiden LAZARUS & LAUNIER (1978):<br />

• Informationssuche: Bei der Informationssuche werden die Charakteristika<br />

einer Stresssituation herausgefiltert, deren Kenntnis die betreffende<br />

Person zur Wahl von Bewältigungsstrategien oder zu einer Neueinschätzung<br />

der Schädigung oder Bedrohung braucht.<br />

• Direkte Aktion: Mit der direkten Aktion sind alle Aktivitäten gemeint,<br />

außer die, die kognitiver Art sind, <strong>mit</strong> denen die entsprechende Person<br />

stressvolle Situationen in den Griff zu bekommen versucht. So gehören<br />

hier z.B. Entspannungsübungen, Einnehmen von Medikamenten oder das<br />

Ausleben von Ärger dazu.<br />

• Aktionshemmung: Die Aktionshemmung stellt als Bewältigungsform die<br />

Unterdrückung eines Handlungsimpulses dar, wenn dadurch ein Schaden<br />

oder eine Bedrohung vergrößert werden würde oder wenn nicht ausreichend<br />

Informationen über die Situation zur Verfügung stehen (z.B. gesundheitsgefährdende<br />

Verhaltensweisen aufgeben).

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