Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland
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2 Das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> 33<br />
Die Definition enthält die drei Bestimmungsmerkmale Impairment, Activity li<strong>mit</strong>ations<br />
und Participation restriction der ICIDH-2 nach der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO 1999).<br />
Die biologische bzw. organische Ebene (Impairment) beschreibt die Schädigung.<br />
Beim <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> sind das die Bewegungsstörungen und die fehlende Fähigkeit,<br />
Lautäußerungen zurückzuhalten.<br />
Die aus dieser Schädigung folgende Verhaltensbeeinträchtigung (Activity li<strong>mit</strong>ations)<br />
könnte z.B. sein, dass Menschen <strong>mit</strong> einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> aufgrund<br />
ihrer Tics nicht den Beruf ausüben können, den sie gerne erlernt hätten.<br />
Die dritte Ebene (Participation restriction) beschreibt die eigentliche Behinderung<br />
in Form erschwerter Selbstverwirklichung in sozialer Interaktion. Als Beispiel für<br />
das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> könnte angegeben werden, dass die betroffenen Personen<br />
nicht ins Kino gehen, da sie durch ihre vokalen Tics ihre Mitmenschen stören<br />
könnten.<br />
Die Behinderung entsteht in Anbetracht der Definition LEYENDECKERS (2005b)<br />
erst unter <strong>dem</strong> psychosozialen Bezug, also dadurch dass die Betroffenen sich in<br />
sozialer Interaktion durch die Symptome des <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s nur erschwert<br />
selbstverwirklichen können.