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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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5 Eine qualitative Befragung 63<br />

schieht vor allem durch die offenen Fragen, <strong>mit</strong> denen gearbeitet wird, da dadurch<br />

der Gesprächsverlauf stärker vom Interviewten als vom Interviewer gesteuert wird<br />

und so viel Spielraum bei den Antworten gelassen wird. Der Interviewer nimmt<br />

dabei die Rolle „eines engagierten, wohlwollenden und emotional beteiligten Gesprächspartners<br />

[ein], der flexibel auf den „Befragten“ eingeht und dabei seine<br />

eigenen Reaktionen genau reflektiert“ (BORTZ U. DÖRING, 2003, S. 308).<br />

5.1.1 Das problemzentrierte Interview<br />

Aus den verschiedenen Formen qualitativer Interviews wurde für diese Arbeit das<br />

problemzentrierte Interview, von WITZEL (1982) geprägt, gewählt. Die Befragung<br />

ist dabei auf „den Ausgangspunkt einer vom Forscher wahrgenommenen gesellschaftlichen<br />

Problemstellung“ zentriert (a.a.O., S. 67). Auf diese Problemstellung<br />

bereitet sich der Interviewer vor der Befragung durch ein Literaturstudium, eigenen<br />

Erkundungen im Untersuchungsfeld oder ähnliches vor und hält die erarbeiteten<br />

Aspekte in einem Interviewleitfaden fest. So ist die Befragung auf einen spezifischen<br />

Gegenstand bezogen und der Interviewer kann sich in der Erzählphase auf<br />

diesen stützen, wobei der Leitfaden allerdings nicht als vorgegebener Fragebogen<br />

anzusehen ist.<br />

Ein wichtiges Merkmal für die Interviewdurchführung ist die Offenheit (MAY-<br />

RING, 2002). Dadurch dass die Interviewten frei, ohne vorgegebene Antworten,<br />

antworten können, können sie ihre subjektiven Perspektiven und Deutungen offen<br />

legen und es wird ein erzählgenerierender Stimulus angeboten. Durch diese Offenheit<br />

wird der Interviewer im Gesprächsverlauf auch immer auf Aspekte stoßen,<br />

die er nicht im Leitfaden festgehalten hat. So hat er nun die Möglichkeit auch<br />

spontan Ad-hoc-Fragen zu stellen.<br />

Das problemzentrierte Interview ist der halbstrukturierten Befragung zuzuordnen.<br />

Durch den Leitfaden erreicht es die teilweise Standardisierung, wodurch die Vergleichbarkeit<br />

mehrerer Interviews zu einem Thema erleichtert wird.

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