Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland
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7 Kurzfassung 104<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurde deshalb eine qualitative Befragung zur psychosozialen<br />
Situation und Bewältigungsstrategien beim <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>mit</strong> den Betroffenen<br />
Hermann, Anna und Sven durchgeführt.<br />
Hermann ist stark vom <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> betroffen, Anna <strong>mit</strong>telgradig und Sven<br />
ist leicht betroffen.<br />
Die Reaktionen der psychosozialen Umwelt sind für alle drei Befragten, für Hermann<br />
aber auch die Schmerzen, die durch Zuckungen und Krämpfe hervorgerufen<br />
werden, belastend. So haben sich im Laufe der Zeit bei Hermann, Anna und Sven<br />
viele Bewältigungsstrategien entwickelt, die in der Auswertung den Bewältigungsformen<br />
Informationssuche, direkte Aktion, Aktionshemmung, intrapsychische<br />
Bewältigungsformen und Wendung an andere um Hilfe und Unterstützung<br />
nach LAZARUS & LAUNIER zugeordnet wurden.<br />
Die Auswertung zeigt, dass bei den drei Betroffenen vor allem Strategien, die den<br />
intrapsychischen Formen zugeordnet sind, genutzt werden. Aber auch die Wendung<br />
an andere um Hilfe und Unterstützung ist für alle sehr wichtig, um <strong>mit</strong> den<br />
Belastungen fertig zu werden.<br />
Mit Blick auf die Zukunft ist es wichtig, dass die psychosoziale Umwelt in Bezug<br />
auf Menschen <strong>mit</strong> einem <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> toleranter, offener und sensibler werden.<br />
Dafür muss die <strong>Gesellschaft</strong> besser aufgeklärt werden. Außer<strong>dem</strong> muss die<br />
Forschung vorangetrieben werden, um mehr Kenntnisse im Bereich der Pathogense<br />
zu gewinnen, um so auch Heilungschancen zu erkennen.