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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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9 Anhang 154<br />

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Wenn ich auf einmal schrei, dann erschrickt sie. Aber so sagt da eigentlich keiner<br />

mehr was zu. Die sind da halt immer ganz gut <strong>mit</strong> umgegangen. Besser als ich<br />

gedacht hätte. Ich wurde auch nie irgendwie dafür ausgeschimpft, bestraft. Die<br />

hatten immer ganz viel Geduld. Das muss ich auch loben. Das war mir aber auch<br />

nie so bewusst, für mich war das selbstverständlich, wenn mein Kind irgendwie<br />

krank ist, dass ich es unterstütz, obwohl das schon ziemlich nervig ist und an die<br />

Substanz geht.<br />

I.: Und wie gehen deine Freunde da<strong>mit</strong> um?<br />

A.: Viele Freunde hab ich nicht. Die Freunde, die ich hab, die haben mich so kennen<br />

gelernt, die wissen das ich das hab. Für die ist das O.K. Inzwischen kann ich<br />

Witze drüber machen, wir können gemeinsam drüber lachen, weil das manchmal<br />

echt lustig aussieht, wenn man da auf einmal das Gesicht verzieht. Die akzeptieren<br />

das, die schämen sich nicht mehr dafür.<br />

I.: Das haben sie aber mal?<br />

A.: Ja, das war ihnen am Anfang ein bisschen unangenehm. Wenn wir am Anfang<br />

mal z.B. in der Eisdiele gesessen haben und 1000 Menschen um uns herum. Und<br />

ich dann zu zucken angefangen habe und alle Blicke auf uns. Natürlich ist das<br />

unangenehm. Die haben nie was gesagt. Aber inzwischen kommen sie da<strong>mit</strong> super<br />

gut klar. Das ging auch eigentlich recht schnell.<br />

I.: Und dein Freund unterstützt dich auch oder?<br />

A.: Ja, also gestern hab ich noch gefragt: „Wenn du drei Dinge an mir ändern<br />

könntest. Was wäre das?“ Er hat gesagt: „Ich möchte, dass du nicht mehr rauchst<br />

und mir wäre es lieb, wenn du keine Tics mehr hättest.“ Da hab ich auch so gesagt:<br />

„Was?“ Und er meinte, dass das wohl in letzter Zeit wieder ein bisschen<br />

mehr geworden ist, aber das es auch wieder geht, seit<strong>dem</strong> ich das Examen geschrieben<br />

habe. Ich meinte dann, dass er ja weiß wie er mich beruhigen kann und<br />

mich einfach in den Arm nehmen muss und weiter seine Ruhe ausstrahlen muss.<br />

Dann ist das schon O.K. Er sagte dann auch gleich, dass er nicht wolle, dass ich<br />

jetzt traurig und böse bin. Aber es war schon O.K. Mich selber nervt es ja auch.<br />

Aber so kommt er ganz gut da<strong>mit</strong> klar und geht auch gut da<strong>mit</strong> um. Hätte ich<br />

niemals gedacht, dass ich überhaupt jemals einen Partner finde, der das akzeptiert.<br />

Er hat dann doch schon mehr meinen Charakter in den Vordergrund gestellt. Hat

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