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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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4 Belastungen und Bewältigungsstrategien 58<br />

• Informative Unterstützung (informational support): bezieht sich auf<br />

Tipps, Ratschläge oder nützliche Informationen, die einer Person helfen<br />

können, <strong>mit</strong> ihren Problemen besser fertig zu werden.<br />

• Evaluative Unterstützung (appraisal support): beinhaltet solche Informationen<br />

und Handlungen, die einer Person Rückmeldung in Form von Anerkennung<br />

und Wertschätzung über sich und ihr Verhalten geben und ihr<br />

so<strong>mit</strong> helfen, sich selbst besser einzuschätzen.<br />

Diese vier Kategorien, die weder ein abgeschlossenes System bilden noch völlig<br />

unabhängig voneinander gesehen werden, können Bestandteil alltäglicher Interaktion<br />

sein oder in Krisensituationen mobilisiert werden (BEUTEL, 1988).<br />

Entscheidend ist es, durch wen diese bestimmten Formen sozialer Unterstützung<br />

geleistet werden. Professionelle Helfer können normalerweise Funktionen eines<br />

defizitären sozialen Netzwerks nur bedingt übernehmen, ebenso wenig können<br />

enge Freunde die vermisste Zuneigung vom Partner ersetzen. Wichtig hierbei ist<br />

auch die subjektive Bewertung, d.h. dass sich soziale Unterstützung nur positiv<br />

entwickeln kann, wenn die betreffende Person <strong>mit</strong> den ihr zur Verfügung stehenden<br />

Unterstützungspotentialen zufrieden ist und eine ausgewogene Person-<br />

Umwelt-Passung vorliegt (SCHRÖDER, SCHMITT, 1988).<br />

Bei den Auswirkungen von sozialer Unterstützung geht man von zwei Hypothesen<br />

aus. Zum einen wird angenommen, dass soziale Unterstützung direkte Effekte<br />

auf eine günstige psychische und physische Gesundheit hat und so die Wahrscheinlichkeit<br />

reduziert, dass kritische <strong>Leben</strong>sereignisse auftreten. Dieses wird als<br />

soziales Hintergrundklima bezeichnet (BEUTEL, 1988).<br />

Bei der so genannten Pufferhypothese ist die Krisensituation schon eingetreten<br />

und man geht davon aus, „daß soziale Ressourcen die negativen Folgen von belastenden<br />

Ereignissen abmildern, effektives Bewältigungsverhalten erleichtern und<br />

so einen wesentlichen Beitrag zu allgemeinem Wohlbefinden und psychischer<br />

sowie physischer Gesundheit leisten können“ (SCHRÖDER, SCHMITT, 1988, S.<br />

150). Belastungsfaktoren wie z.B. Erkrankungen werden nach dieser Theorie

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