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Leben mit dem Tourette-Syndrom - Tourette-Gesellschaft Deutschland

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5 Eine qualitative Befragung 77<br />

mann zunächst auf Rind- und Schweinefleisch verzichtet und später dann auch<br />

noch auf Kuhmilchprodukte. Heute lebt er fast vegan und seine Krampfschmerzen<br />

und Zuckungen sind ohne Medikamente um die Hälfte weniger geworden (Z 625).<br />

Hermann würde alles tun, um sein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> loszuwerden. „Ich würde<br />

noch viel extremere Dinge machen, wenn ich das <strong>Tourette</strong> loswerden würde. Da<br />

würde ich vielleicht barfuss nach Nepal laufen. Ich würde alles machen“ (Z 638).<br />

Trotz aller Belastungen durch sein <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> kann Hermann positiv anmerken,<br />

dass er sich dadurch intensiv verändert hat. Mit der Tic-Symptomatik,<br />

<strong>mit</strong> den Muskelschmerzen, <strong>mit</strong> den Reaktionen der Mitmenschen, …, um <strong>mit</strong> all<br />

<strong>dem</strong> zu Recht zu kommen, muss man sehr nach Aussagen Hermanns reifen, um<br />

das zu überstehen. Insgesamt wird man sehr geprägt.<br />

5. Aspekte zur sozialen Unterstützung<br />

Hermanns Eltern haben ihren Sohn immer unterstützt, auch wenn sie manchmal<br />

ganz schön verzweifelt gewesen sind. Sie sind Hermann aber immer, in jeglicher<br />

Hinsicht, eine Hilfe gewesen. Sie sind immer für ihn da, er kann ab und zu zum<br />

Essen kommen und sie bemühen sich auch um fachliche Hilfe für ihn. „Mein Vater<br />

erzählte damals in unserer Not unserem Apotheker, was <strong>mit</strong> mir los ist und er<br />

wusste von einer sehr alten Ärztin, die auch Allergologin war, und er sagte, dass<br />

sie schon vielen Leuten, die keine Hoffnung mehr hatten, geholfen hat“ (Z 615).<br />

Dadurch kam Hermann erst dazu seine Ernährung umzustellen.<br />

Ganz viel Kraft und Unterstützung gibt Hermann auch seine Freundin, die die<br />

Tics von Anfang an nie gestört haben. „Und dann hab ich natürlich noch meine<br />

Freundin und das ist ein ganz großes Geschenk“ (Z 428). Auch <strong>mit</strong> der Familie<br />

der Freundin kommt er sehr gut zurecht. „Das ist einfach grandios. Die nehmen<br />

mich so wie ich bin und ich kann mich da bewegen, das ist kein Problem“ (Z<br />

464).

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