Schlussbericht 3. Februar 2005 Arbeitsgruppe ... - ETH Zürich
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<strong>Schlussbericht</strong><br />
Gruppe Anbindung Bahnhof SBB/SNCF<br />
<strong>3.</strong>2.6 Quartier Gundeldingen (6)<br />
Das Quartier Gundeldingen gliedert sich in drei Bezirke (Margarethen, Thierstein,<br />
Delsbergerallee). Das ganze Quartier liegt innerhalb der Systemgrenzen.<br />
Eingeklemmt zwischen dem Bahnhof SBB mit den Geleiseanlagen und dem<br />
stadtauswärts an der Quartiergrenze markant ansteigenden Hügelzug des<br />
Bruderholzes liegt im Süden der Stadt Basel das Wohnviertel Gundeldingen.<br />
Im Gundeldingerquartier standen bereits zur Jahrhundertwende wesentliche<br />
Teile des Gebiets um den Bahnhof und bis 1920 auch schon ein Grossteil des<br />
Wohnviertels. Nur einige am östlichen Rand liegende Bereiche, sowie die<br />
westlich der Margarethenstrasse liegenden Häuser folgten erst etwas später.<br />
Verantwortlich für die Überbauung zeichnete eine Mainzer<br />
Immobiliengesellschaft, welche 1873 eine Zweigstelle in Basel eröffnete und das<br />
Gundeldingerfeld spekulativ verplante 22 .<br />
Aus der Vogelperspektive wird ersichtlich, dass das Strassennetz des Quartiers<br />
rechtwinklig angeordnet ist und dadurch ein ausgeprägtes Schachbrettmuster<br />
bildet. Die Häuser stehen in dichter Blockrandbebauung, und häufig befinden<br />
sich in den Hinterhöfen Gewerbebetriebe. An diesem Charakter hat sich auch<br />
nichts geändert, als sich ab den 60er Jahren die Immobilienspekulation merkbar<br />
auszuwirken begann und dazu führte, dass zahlreiche Häuser durch häufig<br />
architektonisch nicht überzeugende Neubauten, oft mit Klein- und<br />
Kleinstwohnungen, ersetzt wurden. Das Quartier weist innerhalb des<br />
Siedlungsgebietes wenige und nur kleine Grünanlagen auf (Anteil versiegelte<br />
Fläche bis 80%), dafür befinden sich in unmittelbarer Nähe der recht grosse<br />
Margarethenpark und unbebaute Bereiche des Bruderholzes 22 .<br />
Von Nordwesten nach Südosten durchlaufen drei Hauptverkehrsachsen das<br />
Quartier: die Güterstrasse, eine Geschäftsstrasse und parallel dazu die<br />
Dornacher- und die Gundeldingerstrasse. Letztgenannte grenzt das Wohnviertel<br />
vom Bruderholz ab; alle drei sind wie auch einige Querstrassen sehr stark<br />
verkehrsbelastet. An der Güterstrasse haben Tellplatz und die Gegend der nahe<br />
gelegenen Heiliggeistkirche Zentrumscharakter. Am Tellplatz steht auch das<br />
Anfang der 90er Jahre neu erbaute Gundeldinger Casino. Das Wohnviertel,<br />
welches von der Bevölkerungszahl her selbst eine kleine Stadt ist, besitzt damit<br />
nach etlichen Jahren ohne entsprechende Möglichkeiten wieder grosszügige<br />
Versammlungs- und Veranstaltungsräume vor Ort. Erst in der näheren Zukunft<br />
wird sich zeigen, welche Auswirkungen das Grossprojekt Euroville beim Bahnhof<br />
SBB auf das Quartier und seine Entwicklung hat. Die Güterstrasse soll in naher<br />
Zukunft durch Verbreiterung der Trottoirs, Pflanzen von Bäumen, Verschiebung<br />
der Parkplätze und anderen Massnahmen in einen Boulevard umgestaltet<br />
werden. Offen bleibt für dieses Quartier, ob der attraktivere Zugang zum Bahnhof<br />
gutverdienende Bewohner anzieht, durch welche die Wohnungsmieten stark<br />
steigen und Leute mit niedrigeren Einkommen mehr und mehr verdrängen.<br />
Denn bis heute ist Gundeldingen mit einem Ausländeranteil von 39% einer der<br />
Spitzenreiter in Basel. Gundeldingen hat neben dem hohen Ausländeranteil auch<br />
einen extrem hohen Anteil an unter 20-jährigen (18%). Der Anteil ungelernter<br />
Arbeiter ist mit 27.3% relativ hoch, während die Kaderleute eher nicht bevorzugt<br />
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The Kruetli Group 38