Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich
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Zusammenfassung<br />
Diese Untersuchung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Katalog von Nachhaltigkeitskriterien für<br />
einen nachhaltigen Immobilienfonds zu erarbeiten <strong>und</strong> die Marktchancen für einen <strong>der</strong>artigen<br />
Fonds abzuschätzen. Zu diesem Zweck haben Expertengruppen aus <strong>der</strong> Literatur stammende<br />
Nachhaltigkeitskriterien auf die wichtigsten Bereiche für einen nachhaltigen Immobilienfonds<br />
reduziert. Mit Hilfe dieser Ergebnisse wurde eine Fragebogenstudie durchgeführt, an <strong>der</strong><br />
58 Investoren <strong>und</strong> zehn Immobilienfondsanbieter aus <strong>der</strong> Deutschschweiz teilnahmen. Die<br />
Teilnehmer bewerteten dabei 34 Nachhaltigkeitskriterien bezüglich <strong>der</strong> Relevanz für einen<br />
nachhaltigen Immobilienfonds <strong>und</strong> machten Angaben zu Nachfrage, Investitionsbereitschaft,<br />
Fondsstruktur <strong>und</strong> Zielgruppen.<br />
Aus den Resultaten <strong>der</strong> Fragebogenstudie geht hervor, dass Nachhaltigkeitskriterien in einem<br />
nachhaltigen Immobilienfonds kriterienspezifisch gewichtet werden sollten. Ökonomische<br />
Aspekte werden im Durchschnitt zwar wichtiger beurteilt als ökologische <strong>und</strong><br />
gesellschaftliche. Zahlreiche ökologische <strong>und</strong> gesellschaftliche Komponenten werden jedoch<br />
als ähnlich wichtig, zum Teil sogar als wichtiger beurteilt wie gewisse ökonomische<br />
Komponenten. Die wichtigste Komponente ist die Standortattraktivität, gefolgt von den<br />
ökologischen Komponenten Betriebsenergie <strong>und</strong> Baustoffe. Wichtigste gesellschaftliche<br />
Komponente ist Wohlbefinden. Weitere wichtige Komponenten sind Bausubstanz,<br />
Instandsetzungs- <strong>und</strong> Instandhaltungskosten sowie die Rendite. Als weniger wichtig beurteilt<br />
werden die gesellschaftliche Komponente Gemeinschaft sowie ökologische Gesichtspunkte<br />
wie Boden <strong>und</strong> Grünflächen.<br />
Die 58 Investoren (die meisten sind Pensionskassen) repräsentieren r<strong>und</strong> 20% <strong>der</strong><br />
schweizerischen BVG-Vorsorgegel<strong>der</strong> <strong>und</strong> geben eine Investitionsbereitschaft für nachhaltige<br />
Immobilienfonds von r<strong>und</strong> 230 Mio. CHF an, was <strong>der</strong> Grösse eines kleinen bis mittleren<br />
schweizerischen Immobilienfonds entspricht. Nachhaltige Immobilienfonds werden zudem<br />
als geeignetes Anlageinstrument zur För<strong>der</strong>ung nachhaltiger Immobilien beurteilt. Als<br />
wichtigste Zielgruppen für einen nachhaltigen Immobilienfonds nennen die Fragebogenteilnehmer<br />
Pensionskassen <strong>und</strong> private Investoren.<br />
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