Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich
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Frage kommen, also welche Nachhaltigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Fonds an Immobilien stellt.<br />
Reicht zum Beispiel ein nachhaltiger Standard wie Minergie aus o<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Standard zu<br />
Beginn tiefer o<strong>der</strong> höher gesetzt? Tiefer würde bedeuten, dass mehr geeignete Immobilien die<br />
nachhaltigen Anfor<strong>der</strong>ungen für einen solchen Fonds erfüllen würden. Müssen zusätzliche<br />
Standards (gesellschaftliche, ökonomische, ökologische) entwickelt <strong>und</strong> eingehalten werden?<br />
Wird <strong>der</strong> Fonds neu aufgebaut o<strong>der</strong> ein bestehen<strong>der</strong> in einen nachhaltigen Fonds<br />
umgewandelt? Innert welcher Frist sollen welche Anteile an nachhaltigen Immobilien im<br />
Fonds erreicht werden? Diese Fragen sind nicht nur Unsicherheiten. Sie zeigen auch, dass<br />
flexible Lösungen denkbar sind.<br />
7.2.2 Investitionsbereitschaft<br />
Im Gegensatz zur nicht eindeutig belegten Nachfrage ist die Investitionsbereitschaft bei den<br />
Investoren vorhanden. 74% <strong>der</strong> Investoren geben an, in einen nachhaltigen Immobilienfonds<br />
investieren zu wollen. Die entscheidende Frage ist jedoch, ob die Investitionsbereitschaft<br />
ausreicht, um das gesamte Volumen eines kleinen o<strong>der</strong> mittleren Immobilienfonds zu<br />
erreichen. Nur dann würde sich die Entwicklung eines solchen auch lohnen.<br />
Die Antworten <strong>der</strong> Investoren zur Investitionsbereitschaft <strong>und</strong> zu ihrer Anlagestruktur<br />
erlauben es, für die Schweiz Hochrechnungen bezüglich <strong>der</strong> totalen potentiellen Nachfrage<br />
nach einem nachhaltigen Immobilienfonds zu machen. Diese Hochrechnungen sind jedoch<br />
Schätzungen, die zum Teil auf Annahmen basieren. Die teilnehmenden Unternehmen dieser<br />
Umfrage repräsentieren mit r<strong>und</strong> 90 Mrd. CHF etwa 20% <strong>der</strong> gesamten Summe <strong>der</strong><br />
verwalteten schweizerischen BVG-Vorsorgegel<strong>der</strong> (Kapitel 6.2.5). Die Fragebogenteilnehmer<br />
geben eine totale Investitionsbereitschaft von 232 Mio. CHF an. Allein die Investitionsbereitschaft<br />
von 20% aller schweizerischen Vorsorgeeinrichtungen (bezogen auf das totale<br />
BVG-Anlagevermögen) entspricht also dem Volumen eines kleinen bis mittleren<br />
schweizerischen Immobilienfonds. Um die gesamtschweizerische Investitionsbereitschaft<br />
(100%) zu schätzen, dürfen die 20% jedoch nicht mit dem Faktor 5 multipliziert werden.<br />
Gr<strong>und</strong> dafür ist die selektive Auswahl <strong>der</strong> Umfrageteilnehmer. Aus <strong>der</strong> Akquisition <strong>der</strong><br />
Teilnehmer schätzen die Autoren, dass nur etwa 60-80% aller schweizerischen<br />
Vorsorgeunternehmen (bezogen auf das totale Anlagevolumen) Immobilienfonds o<strong>der</strong><br />
Immobilienanlagestiftungen besitzen <strong>und</strong> somit zur Umfragezielgruppe gehört hätten. Dies<br />
würde die Investitionsbereitschaft also um das Drei- bis Vierfache erhöhen, von<br />
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