Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich
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7.3.2 Eignung als Anlageform<br />
Die Investoren bestätigen die Eignung eines nachhaltigen Immobilienfonds zur För<strong>der</strong>ung<br />
nachhaltiger Immobilien. Immobilienanlagestiftungen werden als ähnlich geeignet beurteilt.<br />
Offene, börsenkotierte Immobilienfonds können jedoch im Unterschied zu Anlagestiftungen<br />
von allen interessierten Investoren, auch Kleinanlegern, gekauft werden. Nachhaltige<br />
Immobilienfonds werden als besser geeignet beurteilt als direkte Immobilien, obwohl direkte<br />
Immobilienanlagen bei den meisten Pensionskassen die indirekten bei weitem übersteigen.<br />
Ein möglicher Gr<strong>und</strong> könnte das grosse Volumen <strong>und</strong> die Glaubwürdigkeit eines Fonds sein,<br />
<strong>der</strong> für die Nachhaltigkeit sehr vieler Immobilien stehen würde. Möglich ist auch, dass ein<br />
nachhaltiger Immobilienfonds eine Art gültigen Standard für nachhaltige Immobilien setzen<br />
könnte <strong>und</strong> dies deshalb eine professionellere Orientierungshilfe für Anleger ist, als wenn<br />
diese bei <strong>der</strong> Auswahl direkter Immobilien die Nachhaltigkeit selbst beurteilen müssen, was<br />
zudem mit zusätzlichem Aufwand verb<strong>und</strong>en wäre.<br />
7.3.3 Fondstruktur<br />
Für Immobilienfondsanbieter, welche einen <strong>der</strong>artigen Fonds gestalten, stellt sich die Frage<br />
nach den Anteilen an Wohn- <strong>und</strong> Geschäftsimmobilien. Die Antworten <strong>der</strong> Fragebogenteilnehmer<br />
gleichen den Strukturen <strong>der</strong> Immobilienfonds auf dem schweizerischen Markt, wo<br />
praktisch ebenfalls alle Verhältnisse von 0% bis 100% Anteilen an Geschäftsimmobilien zu<br />
finden sind. Die Mehrheit <strong>der</strong> Investoren wünscht aber einen gemischten Immobilienfonds<br />
mit geringerem Anteil Geschäftsimmobilien. Wie viele schweizerische Immobilienfonds liegt<br />
<strong>der</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Antworten im Bereich 70% Wohn- <strong>und</strong> 30% Geschäftsimmobilien, was<br />
einem guten Kompromiss entsprechen dürfte.<br />
Sehr unterschiedlich fallen die Antworten bezüglich den Anteilen an Neubauten, bestehenden<br />
Bauten o<strong>der</strong> Ersatzneubauten aus. Der Anteil Neubauten (42%) soll jedoch höher ausfallen als<br />
<strong>der</strong> Anteil bestehen<strong>der</strong> Bauten (33%) <strong>und</strong> dieser wie<strong>der</strong>um höher als <strong>der</strong> Anteil<br />
Ersatzneubauten (25%). Aus <strong>der</strong> Literatur <strong>und</strong> den Ergebnissen <strong>der</strong> Fokusgruppen geht hervor,<br />
dass für die Auswahl <strong>der</strong> Immobilien unter an<strong>der</strong>em die <strong>Kriterien</strong> Kosten, vorhandenes<br />
Angebot <strong>und</strong> Standort wichtig sein dürften (BFE, 20<strong>06</strong>; Credit Suisse, 2005). Die Mehrkosten<br />
für nachhaltige gegenüber konventionellen Neubauten hängen stark von den ergriffenen<br />
Massnahmen ab. Die geschätzten Mehrkosten bei nachhaltigen Neubauten sind im Vergleich<br />
zu einer nachhaltigen Gesamtsanierung von Gebäuden tiefer, wobei bei <strong>der</strong> Sanierung noch<br />
an<strong>der</strong>e werterhaltende Massnahmen erzielt werden. Gemäss Aussagen von Architekten <strong>und</strong><br />
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