Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich

Mit dem gleichen Modell, welches bereits bei der Nachfrage und der Investitionsbereitschaft
angewendet wurde, versuchten die Autoren die Bereitschaft zu einer Minderrendite eines
nachhaltigen Immobilienfonds mithilfe von Persönlichkeitsmerkmalen zu erklären. Dabei
stellte sich heraus, dass nur die Renditepräferenz signifikant mit der Bereitschaft zur
Inkaufnahme einer Minderrendite korreliert (Tabelle 6.9). Personen, für welche eine
überdurchschnittliche Rendite wichtig ist, wollen keine Minderrendite eines stark
nachhaltigen Immobilienfonds in Kauf nehmen.
Tabelle 6.9: Zusammenfassung der schrittweise durchgeführten Regressionsanalyse. Die
Renditepräferenz eines Investors erklärt 21% der Antwortwerte der Bereitschaft zur
Inkaufnahme einer Minderrendite. N = 58.
Variable Coef. Std. Err. t p
Renditepräferenz -.16 .04 -3.82 .000
Hinweis: R 2 = .21 ; F = 14.58; p > F = .000
6.2.13 Anlagestruktur und Bereitschaft der Immobilienfondsanbieter
Die Antworten stammen von zehn Personen, welche in vier Unternehmen arbeiten, die
Immobilienfonds anbieten. Personen des gleichen Immobilienfondsbieters gaben zum Teil
unterschiedliche Daten bezüglich Anzahl Fonds und Fondsvermögen an. Die Daten sind
deshalb inkonsistent. Die vier Immobilienfondsanbieter repräsentieren 15 bis 19 Immobilienfonds
mit einer Gesamtsumme von 14.2 bis 15.4 Mrd. CHF. Wegen fehlender Angaben zu
einigen Fonds könnte diese Summe noch höher liegen. Bei einem schweizerischen Gesamtimmobilienfondsvermögen
von rund 20 Mrd. CHF repräsentieren die vier Fondsanbieter
mindestens 70% dieses Vermögens.
Von den zehn Personen würden vier (von drei Immobilienfondsanbietern) einen nachhaltigen
Immobilienfonds entwickeln, wenn die dafür benötigten nachhaltigen Immobilien vorhanden
wären. Drei Personen desselben Fondsanbieters lehnen dies ab, drei Personen (von zwei
Fondsanbietern) liessen die Frage aus.
68