Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich

zahlreiche Publikationen zu nachhaltigem Bauen mit dem Schwerpunkt der Energieeffizienz
erhältlich. Vermehrt werden auch gesundheitsrelevante und baubiologische Aspekte berücksichtigt
(Bundesamt für Energie [BFE], 2006; bau-schlau, 2006; EMPA, 2006). Nachfolgend
wird eine Auswahl von schweizerischen Indikatorsystemen und Planungswerkzeugen
vorgestellt:
SIA-Norm 112/1 „Bauen – Hochbau“ (schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein,
2005) (Kapitel 3.3.4)
Albatros ist eine Methodik zum Einbezug von nachhaltigen Kriterien in der Planung
von öffentlichen Bauten (eco-bau, 2006). Es berücksichtigt Aspekte in einer sehr
frühen Phase, wenn die Möglichkeiten, Umweltbelastungen und Kosten eines
Gebäudes zu minimieren, am grössten sind. Albatros beinhaltet zum Teil weitere,
abstraktere Kriterien, welche in der SIA-Norm 112/1 nicht enthalten sind.
KBOB (Koordination der Bau- und Liegenschaftenorgane des Bundes, 2006)
publiziert Empfehlungen zu konkreten Fachthemen. wie Bodenschutz, nachhaltiges
Bauholz, gutes Innenraumklima, Verwendung von Metallen und andere.
Die BKP-Merkblätter „Ökologisch Bauen“ von Bauämtern der Kommission für
öffentliches Beschaffungswesen enthalten Vorgaben zur Projektierung und Ausschreibung
mit ökologisch und gesundheitlich unbedenklichen Materialien (eco-bau, 2006).
In den eco-devis-Merkblättern sind umweltschonende Bauprodukte und Verarbeitungen
gekennzeichnet (eco-bau, 2006).
Die Planungs- und Arbeitsblätter „Innenraumklima“ beinhalten Vorgaben zur
Umsetzung einer schadstoffarmen und gesunden Bauweise (eco-bau, 2006).
Die Autoren dieser Arbeit richten sich nach den Kriterien der SIA-Norm 112/1 „Nachhaltiges
Bauen – Hochbau“ (schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, 2005), da diese Norm
gemäss Aussagen von Architekten als anerkanntes Standardwerk des nachhaltigen Bauens gilt.
SIA 112/1 bietet einen Kriterienkatalog, der auf alle Bereiche der Nachhaltigkeit von
Immobilien ausgerichtet ist. Die SIA-Norm unterscheidet nicht nach Gebäudetypen. Sie
formuliert allgemeine Nachhaltigkeitskriterien, bewertet nicht und steckt die Systemgrenzen
relativ weit. Auch Kriterien, welche ein Gebäude in einem weiteren Kontext beschreiben wie
Standort, Verkehrsanbindung oder gesellschaftliches Umfeld werden mit einbezogen. Aus
Sicht der Nachhaltigkeit ist dieser Ansatz in den Augen der Autoren der Richtige.
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