Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich
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2 Marktanalyse schweizerischer Immobilien <strong>und</strong> Immobilienfonds<br />
In diesem Kapitel werden Gr<strong>und</strong>lagen vorgestellt im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Frage, wie<br />
günstig sich das aktuelle Marktumfeld für die Einführung eines nachhaltigen Immobilienfonds<br />
präsentiert <strong>und</strong> welche Verän<strong>der</strong>ungen in Zukunft erwartet werden. Dazu bedarf es auf<br />
<strong>der</strong> einen Seite einer gründlichen Marktanalyse (Suter, 1995) des aktuellen Geschehens auf<br />
dem schweizerischen Immobilienmarkt <strong>und</strong> auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite einer genaueren<br />
Betrachtung <strong>der</strong> Anlagekategorie <strong>der</strong> Immobilienfonds. Im Folgenden wird detaillierter auf<br />
die aktuelle Wirtschaftslage, die gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Trends sowie auf die Netto-<br />
Nachfrage als Ergebnis von Angebot <strong>und</strong> Nachfrage eingegangen. Zusätzlich wird am Schluss<br />
neben Immobilien auch die Situation von Immobilienfonds beleuchtet. Ziel dieser Marktanalyse<br />
ist es, einen Überblick zur aktuellen Nachfrage <strong>und</strong> Marktsituation von Immobilien<br />
<strong>und</strong> Immobilienfonds zu geben. Aktuelle <strong>und</strong> zukünftige Trends sind dabei wichtige<br />
Ergänzungen im Hinblick auf die Marktchancen eines nachhaltigen Immobilienfonds.<br />
2.1 Aktuelle Wirtschaftslage<br />
Die Wirtschaftslage beeinflusst die Nachfrage nach Immobilien stark <strong>und</strong> ist von Wichtigkeit<br />
für die Einführung eines nachhaltigen Immobilienfonds. In einem Wirtschaftsabschwung<br />
kann die Nachfrage nach Immobilien sinken, zum Beispiel wegen höherer Kapitalkosten<br />
durch hohe Zinsen o<strong>der</strong> eine konjunkturbedingte Verringerung <strong>der</strong> Nachfrage nach Geschäftsflächen<br />
<strong>und</strong> Wohneigentum. Auch Immobilienfonds können davon betroffen sein. Bereits die<br />
Erwartung von Investoren, dass Immobilien an Wert verlieren könnten, kann die Attraktivität<br />
von Immobilienfonds verringern. Für die Einführung eines nachhaltigen Immobilienfonds ist<br />
das Wirtschafts- <strong>und</strong> Investitionsklima also wichtig. Ist letzteres schlecht, gibt es für einen<br />
Immobilienfondsanbieter keinen Anreiz, einen nachhaltigen Immobilienfonds zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> anzubieten.<br />
Nach einer 2002 stagnierenden <strong>und</strong> 2003 leicht rückläufigen Wirtschaft ist das reale BIP <strong>der</strong><br />
Schweiz seit dem Jahr 2004 wie<strong>der</strong> um zwei o<strong>der</strong> mehr Prozent gewachsen (BFS, 20<strong>06</strong>;<br />
Konjunkturforschungsstelle <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, 20<strong>06</strong>). Das Wirtschaftswachstum <strong>und</strong> niedrige Zinsen<br />
bewirken steigende Einkommen, eine anziehende Beschäftigung in bürorelevanten Branchen,<br />
höhere Mieteinnahmen <strong>und</strong> eine hohe Immobiliennachfrage. An<strong>der</strong>erseits dämpfen ansteigende<br />
Zinsen <strong>und</strong> hohe Immobilienpreise die Investorenerwartungen, da bei höherem Kapitaleinsatz<br />
<strong>und</strong> gleichen Erträgen die Renditen sinken (Credit Suisse, 20<strong>06</strong>; Wüest & Partner, 20<strong>06</strong>).<br />
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