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Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich

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ekannt, dass auf dem schweizerischen Markt Hemmnisse <strong>und</strong> Probleme zur Umsetzung von<br />

Energieeffizienzmassnahmen bestehen (BFE, 2004). Konkret sind dies zum Beispiel<br />

hemmende gesetzliche Rahmenbedingungen, die Nichtberücksichtigung von Zusatznutzen in<br />

<strong>der</strong> Gesamtkostenrechnung o<strong>der</strong> Informationsdefizite. Wichtig für Investoren ist zudem die<br />

Werterhaltung. Hier könnte eine weitere Stärke nachhaltiger Immobilien liegen. Eine Studie<br />

prognostiziert, dass ein Minergie Gebäude nach 30 Jahren mit grosser Wahrscheinlichkeit<br />

12% mehr Wert sein wird als ein konventionelles Gebäude (schweizerischer Verband <strong>der</strong><br />

Immobilienwirtschaft, 2004).<br />

Als zweitwichtigste ökologische Komponente gelten ressourcenschonende, ges<strong>und</strong>e Baustoffe.<br />

Das wichtigste Kriterium sind Schadstoffe (wenig Schadstoffe in den Baustoffen). Dass<br />

nachhaltige <strong>und</strong> ökologische Baustoffe eine wichtige Komponente sind, wird belegt durch die<br />

hohe <strong>Bewertung</strong> von gut verfügbaren <strong>und</strong> umweltschonend hergestellten Primärrohstoffen<br />

sowie dem hohen Anteil an recyclebaren Stoffen (Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe). Auch das Aufkommen<br />

verschiedener Label zu ökologischen Baustoffen, wie zum Beispiel Minergie eco (20<strong>06</strong>),<br />

deutet die Relevanz ökologischer Baustoffe an. Die hohe <strong>Bewertung</strong> dieses Kriteriums<br />

erstaunt eher, da umweltschonend hergestellte Baustoffe abgesehen von möglichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsaspekten wenig persönlichen Zusatznutzen bieten. Erwartet wurde, dass zum<br />

Beispiel renditewirksame <strong>Kriterien</strong> wichtiger beurteilt werden. Dies ist nicht <strong>der</strong> Fall <strong>und</strong><br />

zeugt vom hohen Wert von Massnahmen im Bereich <strong>der</strong> ökologischen Baustoffe.<br />

Weitere wichtige ökologische <strong>Kriterien</strong> sind geringer Energiebedarf für Warmwasser sowie<br />

ein hoher Anteil erneuerbarer Energien. Die relativ hohe <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien erstaunt ebenfalls, da mit ihnen wenig bis kein Zusatznutzen verb<strong>und</strong>en sind. Dies<br />

zeugt von <strong>der</strong> hohen Relevanz des Themas „zukünftige Energieversorgung“.<br />

Die Komponenten Boden <strong>und</strong> Grünflächen werden von den Investoren im Vergleich zu den<br />

an<strong>der</strong>en Komponenten als eher sek<strong>und</strong>är beurteilt. Während Biotope <strong>und</strong> Versiegelung noch<br />

relativ hohe Werte ausweisen, werden die restlichen <strong>Kriterien</strong> wie Flächenbedarf,<br />

Artenvielfalt, Begrünung <strong>und</strong> Bodeneingriffe (Aushub <strong>und</strong> Terrainverän<strong>der</strong>ungen) als we<strong>der</strong><br />

wichtig noch unwichtig bezeichnet. Es zeigt sich, dass diese <strong>Kriterien</strong> gegenüber den<br />

Komponenten Betriebsenergie <strong>und</strong> Baustoffe deutlich schwächer zu gewichten sind. Sehr<br />

kostenintensive Investitionen zugunsten dieser <strong>Kriterien</strong> sind deshalb vermutlich in den<br />

meisten Fällen nicht verhältnismässig. Wenig kostentreibende o<strong>der</strong> kostenneutrale Massnahmen<br />

sollten aber aus Sicht <strong>der</strong> Nachhaltigkeit dennoch berücksichtigt werden. Beispiele<br />

dafür sind <strong>der</strong> Einsatz einheimischer Pflanzen, die ökologische <strong>und</strong> gesellschaftsgerechte<br />

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