Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich

Finanzprodukte und Fonds noch immer Nischenprodukte, wenn auch mit starkem Wachstum.
Von 1995 bis 2005 betrugen die jährlichen Wachstumsraten durchschnittlich etwa 30%.
Auf dem europäischen und amerikanischen Markt sind nachhaltige Anlagen etabliert. Neben
zahlreichen Investmentfonds existieren eine Reihe von Nachhaltigkeitsindizes, anhand derer
nachhaltige Unternehmen und Anlagefonds als solche erkennbar sind (Nachhaltiges Investment,
2006). Ein solcher Index fasst die als nachhaltig eingestuften Werte zusammen, ähnlich
des Swiss Market Index SMI für die grössten schweizerischen Aktiengesellschaften. Weitere
Plattformen für nachhaltige Anlagefonds sind Socialfunds (2006) sowie Avanzi (2006).
3.2.2 Initiativen für nachhaltige Investments und Anbieter von Bewertungssystemen
Es existieren zahlreiche Unternehmen und Organisationen, die Systeme für Nachhaltigkeitsbewertungen
von Unternehmen anbieten (Centerinfo, 2006; Siri Company, 2006; Coporate
Sustainability and Responsibility Research [CSRR], 2006). Auch staatliche oder
internationale Einrichtungen betreiben Forschung zur Förderung nachhaltiger Investments,
zum Beispiel Programme der UNEP FI (2006). Zu nennen sind die Global Reporting
Initiative (GRI) Guidelines (2006), ein umfassender Standard zur Nachhaltigkeitsberichterstattung
von Unternehmen. Das UNEP FI hat zudem im Frühjahr 2006 Prinzipien für
nachhaltige Investments geschaffen (United Nations Principles for Responsible Investing,
2006). Seit 2006 ist auch eine Arbeitsgruppe für nachhaltige Immobilieninvestments im
Aufbau (UNEP FI Property Working Group, 2006).
3.2.3 Nachhaltigkeitskriterien und Bewertungsprinzipien
Die am meisten angewendete Auswahlmethode für nachhaltige Wertschriften ist der „Best-in-
Class“ Ansatz, gefolgt vom „Ausschlussprinzip“. Weitere Auswahlmethoden sind „Nachhaltigkeitsbereiche“
(Fokussierung auf nachhaltige Branchen), „Proxy voting“ (versuchte
Einflussnahme auf das Unternehmen durch Stimmrechte anhand der Aktienbeteiligung) oder
„Engagement“ (versuchte Einflussnahme auf das Unternehmen durch aktive Kommunikation
mit der Unternehmensführung) (onValues, 2006). Eine Übersicht über das Bewerten von
nachhaltigen Investments bietet Köllner et al. (2004).
In der Aufbauphase eines nachhaltigen Immobilienfonds könnte das Prinzip des Best-in-Class
Ansatzes verwendet werden (Kapitel 7.3.4 und 7.3.5). Dieser am häufigsten verwendete
Ansatz wählt für einen Nachhaltigkeitsfonds aus Branchen oder Sektoren die führenden
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