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Nr. 38/06 Gestaltung und Bewertung der Kriterien und ... - ETH Zürich

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ist ein Minergie Einfamilienhaus bezüglich Energieeffizienz aufgr<strong>und</strong> seines schlechteren<br />

Volumen-/Oberflächenverhältnisses weniger nachhaltig als ein Minergie Mehrfamilienhaus.<br />

Sollen deshalb Einfamilienhäuser <strong>und</strong> Mehrfamilienhäuser in zwei getrennten Kategorien<br />

verglichen werden? Sollen Verkaufs- <strong>und</strong> Geschäftsimmobilien von Wohnimmobilien<br />

getrennt verglichen werden? Sollen sanierte Altbauten von Neubauten getrennt verglichen<br />

werden? Diesen <strong>Bewertung</strong>sansatz <strong>der</strong> getrennten Kategorien hat zum Beispiel das in den<br />

USA bekannte LEED gewählt (U. S. Green Building Council, 20<strong>06</strong>), wo Nachhaltigkeitsstandards<br />

für einzelne Kategorien wie „neue kommerzielle Bauten“, „Eigenheime“ <strong>und</strong><br />

weitere angeboten werden. Der Ansatz hat Ähnlichkeiten mit dem Best-in-Class Ansatz aus<br />

dem konventionellen nachhaltigen Anlagebereich, wo die Unternehmen eines Sektors<br />

bezüglich Nachhaltigkeit bewertet werden (Kapitel 3.2.3). Die Autoren dieser Arbeit haben<br />

sich jedoch nach den <strong>Kriterien</strong> <strong>der</strong> SIA-Norm 112/1 gerichtet. Die SIA-Norm unterscheidet<br />

nicht nach Gebäudetypen <strong>und</strong> steckt die Systemgrenzen relativ weit. Standort,<br />

Verkehrsanbindung, soziales Umfeld <strong>und</strong> sonstige <strong>Kriterien</strong>, welche ein Gebäude in einem<br />

weiteren Kontext beschreiben, werden ebenso mit einbezogen wie gebäudespezifische<br />

<strong>Kriterien</strong>. Im Sinne <strong>der</strong> Nachhaltigkeit ist dieser Ansatz aus Autorensicht <strong>der</strong> Richtige <strong>und</strong><br />

wird in dieser Arbeit unterstützt. Letztlich können weiter gefasste <strong>Kriterien</strong> sehr grosse gesellschaftliche,<br />

ökologische <strong>und</strong> ökonomische Effekte haben, sowohl für den Immobilienbesitzer<br />

<strong>und</strong> –bewohner selbst als auch direkt <strong>und</strong> indirekt für die Gesellschaft. Die Autoren sind sich<br />

<strong>der</strong> Schwierigkeiten weitgesteckter Systemgrenzen bewusst. Indikatoren müssen im Detail<br />

entsprechend einfach handhab- o<strong>der</strong> messbar sein.<br />

7.4 Limiten <strong>der</strong> Arbeit<br />

Eine <strong>der</strong> wichtigsten Limiten dieser Arbeit ist die relativ kleine Stichprobengrösse. Damit sind<br />

seriöse statistische Auswertungen zwar möglich; weitere Zusammenhänge, die jedoch erst<br />

dank grossen Stichproben sichtbar werden, bleiben den Autoren verborgen.<br />

Die Stichprobe an sich kann nicht als repräsentativ betrachtet werden. Die Investoren<br />

repräsentieren mit 20% <strong>der</strong> gesamten schweizerischen BVG-Vorsorgegel<strong>der</strong> am ehesten die<br />

schweizerischen Pensionskassen. Lei<strong>der</strong> konnten nur sehr wenige Privatinvestoren, die zweite<br />

grosse Zielgruppe neben den Pensionskassen, angefragt werden. Dadurch kommen in den<br />

Resultaten die Meinungen <strong>und</strong> Ansichten dieser wichtigen Zielgruppe für nachhaltige<br />

Immobilienfonds nicht zum Ausdruck.<br />

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