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eiht. 8 Ein Bote des Argišti ist (zu dem Statthalter) gekommen (mit folgender<br />

Nachricht): Betreffs der Arbeit, die ich dir angeordnet habe, verrichte<br />

(diese) Arbeit nicht: füttere dein Pferd, bis ich dir einen Boten schicken<br />

werde’ ...". Desweiteren wird über irgendwelche Holzbalken und über ein<br />

Grenzscharmüzel zwischen assyrischen und urartäischen Bogenschützen<br />

mit Toten und Verwundeten berichtet.<br />

Ganz im Nord-Westen, nahe Erzincan, wurde die Festung und Stadt<br />

Altıntepe 9 errichtet (Abb. 2). Obwohl dort keinerlei Gründungsinschrift<br />

gefunden wurde, wird Altıntepe Argišti II. zugeschrieben. 10 Eine fragmentarische<br />

Bronzeplatte aus Grab III in Altıntepe trägt die Inschrift [ m a]r-giš-te-i<br />

m ru-sa-ḫi-ni-i, "des Argišti, des Sohnes des Rusa" (CTU B 11-5). 11 Die kurzen<br />

Inschriften 12 auf Pithoi in hieroglyphisch-luwischer Schrift, aber mit<br />

urartäischen Massangaben, sind ein Indiz der Beziehungen Argištis II. mit<br />

den neuhethitischen Fürstentümern, wie wahrscheinlich Tabal. 13<br />

Eine konkrete Vorstellung der Ausdehnung des Reiches während seiner<br />

Regierungszeit kann aus der Verstreuung seiner Schriftdenkmäler entnommen<br />

werden. Dazu verhelfen vor allem die Felsinschriften, die von ihm<br />

gefunden wurden. Wie die Fundortkarte der Inschriften (Abb. 1) zeigt, ist<br />

Argišti II. nicht nur im Zentrum des Reiches im Van-See-Gebiet, nämlich in<br />

Tušpa, seiner Umgebung (Anzaf), sowie in der Gegend von Erciş bezeugt,<br />

sondern auch im östlichen Azerbaidjan. Es ist leicht anzunehmen, dass es<br />

sich auf der West-Ost-Linie um ein sehr weites Gebiet handelt, nämlich um<br />

das umfangreichste, das unter allen urartäischen Königen erreicht wurde.<br />

Um das zu veranschaulichen, sollen im Folgenden alle Schriftdenkmäler<br />

dieses Herrschers inhaltlich einzeln analysiert werden. Unter den acht von<br />

ihm bisher bekannten Stein- und Felsinschriften, sind vier davon Zivilarbeiten<br />

gewidmet (CTU A 11-1,2,7,8). Die anderen vier (CTU A 11-3,4,5,6)<br />

stellen Kriegsberichte dar. In der ersten Gruppe sind zwei Stelen aus der<br />

Gegend von Erciş am Nordufer des Van-Sees zu nennen, die in den Dörfern<br />

8<br />

Vgl. a. die Übersetzung von SAA V 3, Vs. 12-13: "levied troops are positioned town by<br />

town in battle array as far as Ṭurušpa".<br />

9<br />

Tahsin Özgüç, Altıntepe. Architectural Monuments and Wall Painting, Ankara 1966; ders.,<br />

Altıntepe II. Tombs, Storehouses and Ivories, Ankara 1969.<br />

10<br />

Salvini, a.a.O., S. 100. Eine fragmentarische Bronzeplatte aus Grab III trägt die Inschrift<br />

[ m a]r-giš-te-i m ru-sa-hi-ni-i, "des Argišti, des Sohnes des Rusa" (CTU B 11-5).<br />

11<br />

Cf. U. Seidl, Bronzekunst Urartus, Mainz 2004, S. 40. Die Fragmente sind im Museum der<br />

Anatolischen Kulturen, Ankara (Inv. Nr. 99-1-64 und 99-2-64) aufbewahrt.<br />

12<br />

CTU CP Alt1-8. D. Hawkins, Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions. Vol. I, Inscriptions<br />

of the Iron Age. Part 2, Berlin 2000, 588f. Sie werden demnächst im CTU Band IV,<br />

"Iscrizioni su pithoi (CP)" als CP Alt. 1 - 6 aufgenommen.<br />

13<br />

Es soll hier an die Tempelinschrift Rusas II., des Sohnes und Nachfolgers Argištis II.<br />

hingewiesen werden, wo in einer Liste von deportierten Menschen aus Feindesländern,<br />

auch KUR Ḫa-te-e und KUR Tab-la-ni (= Tabal?) vorkommen.<br />

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