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und Nachfolger Argištis, Rusa II., in einer Inschrift aus Adilcevaz, dass er<br />

unter anderen auch Frauen aus Muški und Ḫatti deportiert hat. 42<br />

Wie lange das urartäische Reich noch Bestand hatte, wissen wir nicht. 43 Das<br />

Reich der Phryger fiel ebenfalls den Kimmeriern zum Opfer, die nach dem<br />

Ende des urartäischen Reiches ungehindert in Kleinasien einfallen konnten.<br />

2. Kulturelle Kontakte<br />

Diese durch wenige historische Nachrichten belegten Kontakte zwischen<br />

den Urartäern und ihren westlichen Nachbarn – den luwischen Kleinstaaten<br />

Südostanatoliens – haben sicherlich auch zu einem kulturellen Austausch<br />

geführt. Die Forschungen diesbezüglich stehen erst am Anfang, doch sind<br />

die bisher eher bescheidenen Ergebnisse auf diesem Gebiet auf Ursachen<br />

zurückzuführen, die auch für die Zukunft nicht auf allzu große Ergebnisse<br />

hoffen lassen. Als erstes ist die Art der schriftlichen Quellen zu nennen, die<br />

nicht viel Vergleichbares bieten. Die urartäischen Königsinschriften sind<br />

Bau- und Weiheinschriften mit kurzen Berichten über militärische Unternehmungen,<br />

gemessen an der Zahl der bislang gefundenen Inschriften ist<br />

die Erwähnung der luwischen Fürstentümer sehr selten. Die hieroglyphenluwischen<br />

Herrscherinschriften sind ebenfalls hauptsächlich Weiheinschriften,<br />

die selten militärische Erfolge nennen. 44 Offensichtlich ist es nie einem<br />

der späthethitischen Fürsten gelungen, den Urartäern militärisch je einmal<br />

Stand zu halten, und folglich sind in ihren luwischen Texten die Urartäer<br />

nicht erwähnt. 45 Einige wenige Hinweise auf kulturelle Kontakte lassen sich<br />

jedoch auch aus den schriftlichen Quellen beider Bereiche erschließen. So<br />

weiht Išpuini (830-820) in einer der ältesten erhaltenen urartäischen Inschriften<br />

einen Weinberg und einen Obstgarten an eine nicht namentlich genannte<br />

Gottheit, die mit hurritisch ewri "Herr" angesprochen wird, möglicherweise<br />

könnte damit der Wettergott gemeint sein (Salvini 1995, 184f.);<br />

dies erinnert an die Inschrift SULTANHAN in Tabal, die eine Weihung mit<br />

Opfervorschriften an den Tarhunza des Weingartens enthält. 46<br />

42<br />

43<br />

44<br />

45<br />

46<br />

Salvini 1995, 108. UKN Nr. 278 = HchI Nr. 128, 2-4.<br />

Vgl. die Diskussion bei Salvini 1995, 109-119.<br />

Vgl. zu Inhalt und Form dieser Inschriften Cancik 2002.<br />

Zur Diskussion über die Erwähnung Urartus beziehungsweise der urartäischen Sprache in<br />

einer Inschrift Jariris (KARKAMIŠ A 6, Hawkins 2000, 123-128) und die Frage, ob eine<br />

der vier Schriften, die derselbe Herrscher laut seiner Inschrift KARKAMIŠ A 15b (a.a.O.<br />

130-133) beherrschte, die urartäische Keil- oder Hieroglyphenschrift sein könnte, vgl.<br />

Wittke 2004, 65-75 mit Literaturhinweisen.<br />

Zur hieroglyphenluwischen Inschrift vgl. Hawkins 2000, 463-472. Datiert wird der Text<br />

aufgrund der Nennung des Herrschers Wasusarma in die Zeit 740-730. Ein "Weingott" ist<br />

allerdings auch in der Inschrift KARKAMIŠ A11a belegt, die ins 10. oder frühe 9. Jh. datiert,<br />

s. Hawkins 2000, 94-100, besonders den Kommentar zu dieser Inschrift ebd. 97 ad § 9<br />

s.v. (DEUS)"VITIS" mit weiteren Belegstellen.<br />

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