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Sylvia Hutter-Braunsar (Alfter)<br />

BEGEGNUNGEN AM OBEREN EUPHRAT – URARTÄER<br />

UND LUWIER IN OSTANATOLIEN<br />

Der durch diesen Band Geehrte hat in seinen zahlreichen Arbeiten die<br />

Sprache und Kultur der Urartäer erforscht. Unter anderem hat er durch seine<br />

grundlegende Bearbeitung der urartäischen Inschriften den Grundstein für<br />

die Miteinbeziehung dieser wichtigen Quellen für die Erforschung der Geschichte<br />

dieses Reiches gelegt. In diesem Beitrag sollen die historischen<br />

Beziehungen der Urartäer zu ihren westlichen Nachbarn nachgezeichnet<br />

werden.<br />

1. Politisch-militärische Kontakte<br />

Die sog. späthethitischen Fürstentümer etablierten sich nach dem Zusammenbruch<br />

des Hethiterreiches in jenem Raum in Südostanatolien und<br />

Nordsyrien, der spätestens seit der Mitte des zweiten Jahrtausends v.Chr.<br />

von hurritischen und luwischen Bevölkerungselementen bewohnt war. Am<br />

weitesten im Osten 1 dieser Kleinstaaten lagen Malatya (urartäisch Meliṭeia,<br />

assyrisch Melid), Kommagene (urartäisch Qumaha, luwisch Kumaha, assyrisch<br />

Kummuḫ), Maraş (luwisch Kurkuma(wani)-, assyrisch Gurgum/Marqaš),<br />

und Karkamiš (luwisch Karkamis, assyrisch Gargamis). 2<br />

Östlich davon etablierte sich im neunten Jahrhundert das Reich Urartu. 3 Aus<br />

beiden Kulturbereichen sind uns etliche Inschriften überliefert, meist von<br />

Herrschern, die in Weiheinschriften auch über ihre militärischen Erfolge<br />

berichten. 4 Bevor nun das Urartäerreich sich so weit nach Westen ausbreitete,<br />

dass es in direkten Kontakt zu den späthethitischen Fürstentümern<br />

kam, geriet es im Süden in Konflikt mit den Assyrern, die – bereits zur Zeit<br />

des hethitischen Großreiches – ab Tukulti-Ninurta I. (1233-1197) ihren<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Vgl. dazu beispielsweise die Karten in Röllig / Fuchs 2002, 1027 oder Salvini 1995, 242-<br />

252.<br />

Zur Geschichte dieser Fürstentümer vgl. die jeweiligen Kapitel bei Hawkins 2000 und ders.<br />

1982.<br />

Eine Einführung in Geschichte und Kultur findet sich in Salvini 1995.<br />

Die urartäischen Inschriften sind von G. Melikišvili (1960 = UKN) und F. W. König (1955<br />

= HchI) bearbeitet, eine Neuedition ist von M. Salvini (2003, 209 mit Anm. 2) angekündigt.<br />

Das Korpus der urartäischen Inschriften von Nikolay Harouthiounyan (Erevan 2001) ist mir<br />

nicht zugänglich, vgl. aber dazu die ausführliche Besprechung von Salvini 2001. Die in diesem<br />

Zusammenhang interessanten hieroglyphenluwischen Texte finden sich bei Hawkins<br />

2000. Vgl. zu diesen auch Cancik 2002.<br />

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