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Kuštašpi(li) von Kummuḫ/Kommagene, Urikki von Que/Kilikien, Pisiris<br />
von Karkamiš, Uassurme von Tabal und Hiram von Tyros genannt. Das<br />
könnte zur Annahme führen, dass Kuštašpili – der assyrischer Vasall war –<br />
sich nicht der antiassyrischen Koalition anschließen wollte und daher Ziel<br />
des Angriffes durch Sarduri wurde. 26 Dieser Sieg des assyrischen Heeres<br />
gegen die Revolte hatte zur Folge, dass sich die Urartäer bis auf Weiteres<br />
auf das Gebiet östlich des Euphrats beschränkten. Aber auch den Assyrern<br />
gelang es nicht, diese Gebiete dauerhaft zu unterwerfen und in ihr Reich<br />
einzugliedern.<br />
1.4 Rusa I.<br />
Bereits unter dem Sohn Sarduris, Rusa I. (ca. 730 – 714/13) verbündeten<br />
sich die Urartäer erneut mit hethitischen Nachfolgestaaten, diesmal mit<br />
Pisiris von Karkamiš, und Mita von Muški gegen Sargon II. (722-705). Dies<br />
ist die bislang einzige Erwähnung von Karkamiš im Zusammenhang mit<br />
dem urartäischen Reich, urartäische Quellen nennen diese Stadt nie; assyrische<br />
Berichte erwähnen häufig die erfolgreiche Einforderung von Tribut<br />
aus Karkamiš (Hawkins 2000, 75f.), sodass man annehmen kann, dass die<br />
assyrische Präsenz zusammen mit der relativ weit südlichen Lage der Stadt<br />
dieses Gebiet für die Urartäer unattraktiv erscheinen ließ. Mita wird zum<br />
ersten Mal in den Texten dieses Assyrerkönigs (in den Berichten für die<br />
Zeit von 717-709 v. Chr.) genannt und ist mit dem bei Herodot, Pollux und<br />
Strabon erwähnten Midas von Phrygien identisch, dessen Regierungszeit<br />
ungefähr die Spanne zwischen 750/740 und 715/710 umfasst hat. Damit<br />
werden für uns zum ersten Mal die Phryger greifbar, deren Herrschaftsbereich<br />
in Anatolien schon fast die Ausmaße des hethitischen Großreiches<br />
angenommen hat. 27 Diese Koalition fand nach den Annalen Sargons 28 im<br />
Jahre 717 v. Chr. statt. 29 Da Mita nicht in allen Texten zu diesem Ereignis<br />
26<br />
S. dazu auch Yamada 2006, 228 Anm. 26.<br />
27<br />
So nach Hawkins 2000, 425. A.-M. Wittke (2004, 183f.) meint, dass es in der frühen Eisenzeit<br />
in Anatolien keinen dem Hethiterreich entsprechenden Flächenstaat gegeben hätte, weil<br />
sich weder archäologisch noch aus Inschriften Zeugnisse für eine dazu notwendige Verwaltung,<br />
Infrastruktur und auf Expansion ausgerichtete Zentralgewalt finden lassen. Dies widerspricht<br />
aber den Aussagen der urartäischen und assyrischen Quellen, wonach Mita seinen<br />
Sitz außerhalb des späthethitisch-luwischen Bereichs haben musste (sonst könnte er<br />
nicht mit dem in griechischen Quellen genannten Midas identifiziert werden), Teile von<br />
Que/Kilikien unter seiner Herrschaft hatte und als den Königen von Urartu und Assyrien<br />
ebenbürtig galt; auch dass er von den Assyrern mit Mušku in Verbindung gebracht wurde,<br />
das also an der Kontaktzone zwischen den Einflussbereichen der für Urartäer und Assyrer<br />
interessanten luwischen Fürstentümer und den Phrygern lag (vgl. dazu ebd. 177), zeigt,<br />
dass Mita über einen größeren Herrschaftsbereich verfügte (ebd. 129f.).<br />
28<br />
Fuchs 1994, 93f. bzw. 316, Z. 72-76.<br />
29<br />
Bereits für das Jahr davor wird – nur – auf dem Nimrud-Zylinder und in fragemntarischem<br />
Kontext Mita im Zusammenhang mit verwaltungstechnischen Maßnahmen Sargons II. in<br />
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