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angeführt wird, könnte es sehr wohl sein, dass es sich weniger um ein Militärbündnis<br />

handelte, als dass dabei der häufig im Alten Orient vorkommenden<br />

Topos der "Rebellion" bemüht wird, der sich durch die Verweigerung<br />

der Tributzahlung manifestiert. Die Erwähnung der "Konspiration"<br />

zeigt lediglich, dass Mita von Phrygien als möglicherweise ernstzunehmender<br />

Gegner im Hinblick auf die Expansionspolitik in Richtung Norden<br />

in "Sichtweite" der Assyrer auftaucht, auch seine Bezeichnung als "König<br />

von Muški" 30 – das nur ein Teilbereich des phrygischen Reiches war – weist<br />

darauf hin. Auch in Folge werden weitere assyrische Aktionen gegen luwische<br />

Stadtstaaten mit der Begründung erwähnt, sie hätten sich mit Mita<br />

verbündet. 31 Die direkte Konfrontation zwischen Phrygien und Assyrien<br />

beginnt spätestens im Jahre 715, als die Assyrer zwei Festungen (Harrua<br />

und Usnanis) in Que/Kilikien 32 wiedereroberten, die Mita nach Aussage<br />

Sargons schon vor langem (ultu ūmī rūqūti) 33 erobert hatte. Que befand sich<br />

zu dieser Zeit bereits in assyrischer Hand und wurde von einem assyrischen<br />

Statthalter verwaltet, und dieser war es auch, der die militärischen Unternehmungen<br />

leitete.<br />

1.5 Argišti II.<br />

Nach dem Tod Rusas im Jahre 713 taucht Urartu im Bericht Sargons<br />

über eben dieses Jahr wieder auf, bei der Erwähnung einer Strafexpedition<br />

gegen Ambaris von Tabal, der sich nach assyrischen Angaben mit anderen<br />

Herrschern aus Tabal, Mita von Muški und Argišti II. (713-?) 34 verbündet<br />

hatte. Ambaris wurde mit seiner Familie deportiert und Assyrer in Tabal<br />

angesiedelt, und Bīt-Purutaš 35 und Hilakku (Bagg 2007, 105-107 s.v.) als<br />

assyrische Provinz zusammengefasst (Hawkins 2000, 428). Ungefähr um<br />

diese Zeit errichte Argišti II. die westlichste urartäische Siedlung auf dem<br />

Altıntepe (20 km östlich von Erzincan) als Basis für die Westpolitik, die er<br />

Anatolien erwähnt: Kiakki von Šinuḫtu in Tabal wird beschuldigt, keinen Tribut zu entrichten,<br />

weswegen er abgesetzt und seine Stadt dem Kurti von Tuna/Atuna übertragen wurde<br />

(Hawkins 1997, 271). Dieselben Ereignisse sind in den Annalen ohne die Nennung Mitas<br />

erwähnt (Fuchs 1994, 92f. bzw. 315f., Z. 68-71).<br />

30 I Mitā šār māt(kur) Muški: z.B. in den Annalen Z. 72 (Fuchs 1994, 93) und passim.<br />

31<br />

Vgl. dazu die Zusammenstellung von Hawkins 1997, 271f.<br />

32<br />

Wittke 2004, 48.; Hawkins 2000, 42 mit Belegstellen.<br />

33<br />

Hawkins, 1993-1997, 271f; Fuchs 1994, 110 bzw. 320, Annalen Z. 125f.<br />

34<br />

Die assyrischen Annalen nennen zwar Rusa (so auch Hawkins 2000, 428) als urartäischen<br />

König, aber es ist nach M. Salvini (1995, 99) gut möglich, dass es sich dabei um einen Fehler<br />

handelt.<br />

35<br />

Diese geographische Bezeichnung bezieht sich auf ein Gebiet im nördlichen Teil Tabals, s.<br />

Bagg 2007, 52f. s.v.<br />

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