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Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

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6 INTEGRATION VON METHYL-SILSESQUIOXAN<br />

in Abbildung 6.5 a). Es zeigte sich, dass U FORM in 800°C-Spin-On Glas mit <strong>einer</strong><br />

höheren Dichte (aufgrund fehlender Methyl-Gruppe) sowohl sehr niedrige Werte<br />

(0,2 V) als auch sehr hohe Werte (4 V) annehmen kann. Anhand <strong>die</strong>ser Beobachtung<br />

ließ sich vermuten, dass zwei unterschiedliche Strukturänderungseffekte des 800°C-<br />

MSQ <strong>die</strong> U FORM -Verteilung veränderten.<br />

Zum einen ist bekannt, dass eine höhere Dichte des Elektrolyts das Durchdringen von<br />

Ionen erschwert, wodurch höhere Formierungsspannungen entstehen [128]. Zum<br />

anderen sinkt <strong>die</strong> Formierungsspannung bei Reduzierung der Schichtdicke [71],<br />

welches im Fall des 800°C-MSQ auftreten kann, da <strong>die</strong> Lücken großer Methyl-<br />

Moleküle geschlossen werden und <strong>die</strong> MSQ-Dicke dadurch sinkt [122].<br />

Derartige Effekte scheinen zudem lokal unterschiedlich dominant aufgetreten zu sein.<br />

Es entstanden inhomogene Schichten, wodurch sich <strong>die</strong> Verteilung der Formierungsspannung<br />

verbreiterte, da <strong>die</strong> Werte durch <strong>die</strong> Nanostrukturen zwar lokal aber über<br />

einen großen Bereich aufgenommen wurden.<br />

Werden <strong>die</strong> Schaltspannungen der anschließenden Schaltzyklen ausgewertet, so zeigt<br />

sich, dass <strong>die</strong> Verteilungen <strong>die</strong>ser (0,3 V < U ON < 1,1 V und -1,5 V < U OFF < -0,2 V) mit<br />

denen der Standard-MSQ-Schichten vergleichbar sind. Es ist also auch in dem Fall des<br />

Glases ohne Methyl-Gruppe davon auszugehen, dass zuerst ein bevorzugter Pfad mittels<br />

Formierung durch <strong>die</strong> Schicht gebildet werden muss. Dieser kann anschließend mit sehr<br />

ähnlichen Konditionen wie bei den herkömmlichen MSQ-Schichten durch SET- und<br />

RESET-Spannungen gebildet und abgebaut werden.<br />

6.4 Performance der Speicherzellen<br />

Die Güte von Speicherzellen wird anhand diverser Charakteristika bewertet. Es spielen<br />

vor allem <strong>die</strong> Lebensdauer der Speicherzustände (Retention), <strong>die</strong> mögliche Anzahl der<br />

Schaltereignisse (Endurance) und <strong>die</strong> Schnelligkeit der Bauelemente eine große Rolle<br />

bei der Performance-Bewertung der Speicherzellen. Es wurden 100 nm x 100 nm<br />

Pt/MSQ/Ag-Zellen auf <strong>die</strong>se Charakteristika untersucht.<br />

Um <strong>die</strong> Lebensdauer der beiden resistiven Zustände (R ON und R OFF ) zu bestimmen,<br />

wurden <strong>die</strong> Zellen zunächst formiert und anschließend fünfmal quasistatisch gezykelt<br />

(vgl. Kapitel 6.1). Für <strong>die</strong> Retention-Messung wurde <strong>die</strong> Zelle dann in jeweils einen der<br />

beiden Speicherzustände versetzt. Mit <strong>einer</strong> Lesespannung von 10 mV wurden <strong>die</strong><br />

Zustände in einigen Zeitabständen gemessen. Die niedrige Lesespannung war nötig, um<br />

den Einfluss <strong>die</strong>ser auf <strong>die</strong> Speicherzustände gering zu halten.<br />

Abbildung 6.11 zeigt das Ergebnis der Messung. R ON betrug ~ 2,8 kΩ und konnte über<br />

einen Zeitraum von ~ 8000 s gemessen werden, bis er zu 2 GΩ degra<strong>die</strong>rte. Die<br />

Degradation beschreibt <strong>die</strong> Auflösung des metallischen Ag-Pfades und wird<br />

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