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Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

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6 INTEGRATION VON METHYL-SILSESQUIOXAN<br />

zwei definierte Zustände gesehen werden, wobei R ON ~ 1 kΩ und R OFF ~ 100 MΩ<br />

waren. Es fiel jedoch auf, dass einzelne Messwerte außerhalb der Bereiche von R ON und<br />

R OFF lagen, in denen <strong>die</strong> Widerstandswerte gehäuft auftraten. Die Zelle konnte<br />

dementsprechend trotz der hohen Spannungen teils nicht „vollständig“ ein- bzw.<br />

ausgeschaltet werden. Es wurden Zwischenzustände erreicht, wie sie beispielsweise<br />

beim Multi-Bit Schalten in Pt/GeSe/Ag-Zellen gesehen wurden [71]. Diese<br />

Zwischenzustände entstanden jedoch eher zufällig und konnten nicht durch definierte<br />

Spannungspulse oder Strombegrenzungen erzwungen werden.<br />

Das Widerstandsverhältnis der gehäuft auftretenden Zustände wurde mit<br />

R OFF /R ON = 10 4 bemessen. Werden <strong>die</strong> Zwischenzustände berücksichtigt, so kann ein<br />

Verhältnis von 10 5 /10 4 = 10 erzielt werden. Die ersten ~ 150 Zyklen fallen durch eine<br />

etwas breitere Streuung der Widerstandszustände auf, sodass <strong>die</strong>se als „Awake-Phase“<br />

der Zelle angesehen werden können.<br />

Bezüglich der Wirkung von Spannungspulsen auf das Schaltverhalten der Zellen, im<br />

Gegensatz zu quasistatischen Messungen, wurde ein ergänzendes Experiment<br />

durchgeführt. Es wurde <strong>die</strong> Anzahl der 100 ms-Pulse in Abhängigkeit der<br />

Pulsamplitude aufgezeichnet, <strong>die</strong> <strong>für</strong> ein Schaltevent nach dem Formierungsprozess<br />

benötigt wurden. Abbildung 6.13 zeigt in a) <strong>die</strong> Anzahl der SET-Pulse, <strong>die</strong> <strong>für</strong> das<br />

Einschalten der Zelle benötigt wurden, und in b) <strong>die</strong> Anzahl der RESET-Pulse, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

das Ausschalten der Zelle benötigt wurden.<br />

Es fällt zunächst auf, dass sich im Vergleich zu den quasistatischen Messungen <strong>die</strong><br />

Spannungsbereiche der Schaltspannungen deutlich unterscheiden. Bei den<br />

quasistatischen Messungen lag U SET zwischen 0,2 V und 0,75 V (vgl. Abbildung 6.5 b).<br />

Dieser Spannungsbereich genügt bei kurzen Pulsen nicht mehr, um <strong>die</strong> Zelle mit einem<br />

einzigen Puls anzuschalten. Es bedarf z.B. bei <strong>einer</strong> Pulsamplitude von 0,8 V <strong>einer</strong><br />

durchschnittlichen Anzahl von 90 Pulsen, um <strong>die</strong> Zelle in den R ON zu schalten. Wird <strong>die</strong><br />

Spannung weiter erhöht, so reduziert sich <strong>die</strong> Anzahl der benötigten SET-Pulse <strong>für</strong> ein<br />

Schaltevent.<br />

Der Unterschied zwischen quasistatischer und Puls-basierter SET-Spannung liegt dabei<br />

in der Natur des Schaltmechanismus. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um einen<br />

ladungsbasierten Prozess handelt. Durch<br />

Q<br />

= t<br />

∫ i ⋅ dt<br />

wird dann deutlich, dass kürzere Zeiten (wie es bei 100 ms Pulsen der Fall war) höhere<br />

Spannungen <strong>für</strong> den SET benötigen, da stets <strong>die</strong> gleiche Ladungsmenge Q (Ag-<br />

Ionenladung) transportiert werden muss. Höhere elektrische Spannungen bzw. Felder<br />

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