Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER
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7 DIE MEHRLAGEN-ARCHITEKTUR<br />
Substrat freigelegt wurden. Am Rand des Grabens, welcher bis in das Substrat reicht,<br />
erscheint <strong>die</strong> Elektrodenkonfiguration in vertikaler Ausrichtung (gekennzeichneter<br />
Bereich Abbildung 7.1 c). Hieraus wird eine mögliche, vertikale Anordnung der<br />
Speicherzellen deutlich, <strong>die</strong> übereinander gestapelt sind.<br />
Gestapelte Speicherzellen sind mit der konventionellen CMOS-Technologie (z.B.<br />
Flash) nicht realisierbar. Dies untermauert den Vorteil der Crossbar-Architektur <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Anwendung hochintegrierter Speicherzellen.<br />
Einen Nachteil enthält jedoch auch das vorgestellte Mehrlagenkonzept in Bezug auf <strong>die</strong><br />
Materialauswahl der Nanoelektroden. Es kann hierbei beispielsweise kein Ag verwendet<br />
werden, da durch <strong>die</strong> Planarisierung Temperaturprozesse notwendig sind, um das MSQ<br />
zu härten (vgl. Kapitel 5.1). Diese Temperaturprozesse führen zur Zerstörung von Ag-<br />
Elektroden. Somit müssen <strong>für</strong> Speicherkonzepte, bei denen derartige Materialien<br />
Anwendung finden, alternative Lösungen, beispielsweise durch Silberdotierung,<br />
entwickelt werden [132].<br />
7.2 Ag-Dotieren der MSQ-Zellen<br />
Das Dotieren der Glasmatrix bei resistiv schaltenden Systemen, welche ein leicht<br />
oxi<strong>die</strong>rbares Top-Material beinhalten, ist aus der Literatur bekannt [68, 70]. Es wurden<br />
thermisch oder UV-Licht induzierte Diffusionen der Top-Elektroden-Metalle in <strong>die</strong><br />
funktionale Schicht verwendet, um das Schalten derartiger Systeme stabiler zu<br />
gestalten.<br />
Die Möglichkeit der Dotierung von SiO 2 -basierten Schichten durch kontrollierte<br />
thermisch aktivierte Diffusion umfasst gleichermaßen jedoch auch <strong>die</strong> begrenzte<br />
Stabilität derartiger resistiver Speicherzellen bei thermischer Belastung. Wird<br />
beispielsweise eine Pt/MSQ/Ag-Zelle <strong>einer</strong> Temperatur von 400°C ausgesetzt, so<br />
diffun<strong>die</strong>rt <strong>die</strong> Ag-Top-Elektrode in <strong>die</strong> darunter liegende MSQ Schicht. Dies führt zur<br />
Zerstörung jener Leiterbahnen, wie in Abbildung 7.2 anhand <strong>einer</strong> REM-Aufnahme zu<br />
erkennen ist.<br />
Demnach bleibt eine Temperaturbehandlung der Pt/MSQ/Ag-Zellen, wie sie z.B. in<br />
Back-End-Of-Line (BEOL) - Prozessen der CMOS-Linie vorkommen kann, nicht ohne<br />
Konsequenzen. In Folge dessen sollte <strong>die</strong> Diffusion des Ag in <strong>die</strong> MSQ-Schicht<br />
kontrolliert ausgenutzt werden, um <strong>die</strong> Zerstörung der Top-Elektrode durch thermische<br />
Belastung zu vermeiden. Dies war bei der Weiterverarbeitung hergestellter<br />
Speicherzellen, entweder in BEOL-Prozessen (z.B. SiN-Passivierung) oder der<br />
Stapelung mehrerer Crossbar-Elemente übereinander (siehe Kapitel 7.1), von großer<br />
Wichtigkeit. Es wurden dazu zwei Experimente durchgeführt, um den Einfluss der Ag-<br />
Diffusion in Pt/MSQ/Ag-Systemen zu Untersuchen.<br />
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