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Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

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7 DIE MEHRLAGEN-ARCHITEKTUR<br />

Nach der Herstellung der 3D-Zellen wurden quasistatische, elektrische Messungen an<br />

den einzelnen Strukturen der Architektur durchgeführt. Dazu wurde eine Spannung U 1<br />

zwischen Top-Elektrode (TE) und Mittel-Elektrode (ME) sowie eine Spannung U 2<br />

zwischen Bottom-Elektrode (BE) und Mittel-Elektrode (ME) angelegt (siehe<br />

Abbildung 7.7 links unten). Da <strong>die</strong> Pt/Ag-MSQ/Pt-Zellen unipolar schalten, war <strong>die</strong><br />

Spannungsrichtung, welche zum Schaltevent führen sollte, nicht von Bedeutung. Es<br />

wurde somit <strong>die</strong> Mittel-Elektrode auf Massepotential und <strong>die</strong> Top- bzw. Bottom-<br />

Elektrode auf positives Potential gelegt. SET und RESET wurden über den<br />

Maximalstrom durch <strong>die</strong> Zelle kontrolliert. Beim SET wurde eine Strombegrenzung von<br />

100 µA gewählt. Beim RESET entfiel <strong>die</strong> Strombegrenzung, sodass der nötige<br />

Ausschaltstrom (< 1mA) durch <strong>die</strong> Zelle fließen konnte. Abbildung 7.7 zeigt (rechts)<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse der elektrischen Charakterisierung <strong>einer</strong> 200 x 200 nm 2 Zweilagen-<br />

Einzelkreuz-Struktur, wie sie beispielhaft auf der linken Seite zu sehen ist.<br />

Es sind <strong>die</strong> gemessenen Widerstände nach SET und RESET <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pt/Ag-MSQ/Pt-<br />

Bottom-Zelle und -Top-Zelle dargestellt. Wie zu erkennen ist, konnte sowohl <strong>die</strong> obere<br />

als auch <strong>die</strong> untere Zelle reproduzierbar zwischen einem hochohmigen OFF-Zustand<br />

(> 1 MΩ) und einem niederohmigen ON-Zustand (~ kΩ) geschaltet werden.<br />

Das Experiment zeigt <strong>die</strong> prinzipielle Realisierbarkeit von Mehrlagen-Pt/Ag-MSQ/Pt-<br />

Speichern, da sowohl <strong>die</strong> Herstellung als auch <strong>die</strong> elektrische Charakterisierung<br />

erfolgreiche Resultate ergaben. Allerdings konnte reproduzierbares Schalten lediglich<br />

an vereinzelten Crossbar-Strukturen, <strong>die</strong> sich über den 4“-Wafer verteilten,<br />

nachgewiesen werden. Es ist davon auszugehen, dass <strong>die</strong> Temperaturbehandlungen, <strong>die</strong><br />

bei der Herstellung erfolgen, – mehrere Lagen bedingen mehrere Ausheizschritte des<br />

MSQ – <strong>die</strong> Dotierungsprofile der MSQ-Schicht verschieben (vgl. Abbildung 7.6). Dies<br />

kann dazu führen, dass vor allem <strong>die</strong> Widerstandszustände der unteren Zellen instabil<br />

werden. Eine denkbare Lösung des Problems ist <strong>die</strong> längere Dotierung der MSQ-<br />

Schicht (beispielsweise über 60 min), sodass <strong>die</strong>se vollständig Ag-gesättigt ist, was in<br />

dem vorliegenden Fall möglicherweise nicht der Fall war.<br />

Eine weitere Problematik war höchst wahrscheinlich <strong>die</strong> inhomoge Verteilung der Ag-<br />

Dotierung über den 4“-Wafer, wodurch lediglich partiell genügend Ag <strong>für</strong><br />

Schaltvorgänge vorhanden war. Diese Inhomogenitäten lassen sich bei <strong>einer</strong> Dotierung<br />

mittels Temperatur jedoch auch kaum kontrollieren. Eine Alternative kann hierbei<br />

beispielsweise <strong>die</strong> Dotierung durch Ionenimplantation bieten. Ferner ist es möglich,<br />

Sol-Gel-Techniken einzusetzen, wie es in Referenz [131] gezeigt wurde. Dabei wird <strong>die</strong><br />

Menge an Ag in <strong>einer</strong> SiO 2 -Lösung genauestens eingestellt. Zudem ist es vorstellbar,<br />

dass <strong>die</strong> bei der Sol-Gel-Methode verwendeten Flüssigkeiten planarisierend wirken,<br />

welches einen zusätzlich attraktiven Vorteil bei der Herstellung von Speicher-<br />

Strukturen mittels Nanoimprint-Lithographie (vgl. Kapitel 5.5) darstellen würde.<br />

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