28.11.2014 Aufrufe

Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

Entwicklung einer Nanotechnologie-Plattform für die ... - JuSER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7 DIE MEHRLAGEN-ARCHITEKTUR<br />

sich initial <strong>die</strong> positive Spannung an der Crossbar-Struktur, so schaltet <strong>die</strong> Zelle bei<br />

0,75 V, ausgehend von einem hochohmigen Zustand, in den niederohmigen Zustand<br />

(SET siehe Abbildung 7.5 a). Auch hier konnte nicht auf einen Formierungsschritt,<br />

aufgrund fehlender signifikanter Spannungswertunterschiede, geschlossen werden. Der<br />

maximal zulässige Strom durch <strong>die</strong> Crossbar-Struktur wurde auf 100 µA begrenzt. Wird<br />

nach dem SET <strong>die</strong> Strombegrenzung entfernt und <strong>die</strong> Spannung über das Bauelement<br />

mit gleicher Polarität erhöht, so findet ein RESET bei ~ 0,5 V statt (Abbildung 7.5 b).<br />

Der Ausschaltstrom liegt hierin bei ~ 650 µA. Es zeigte sich demzufolge, dass in<br />

Pt/Ag-MSQ/Pt-Zellen „echtes“ unipolares (im Vergleich zu Pt/Ag-MSQ/Ag-Zellen)<br />

Schalten auftritt. Dies konnte mit beiden Spannungspolaritäten reproduziert werden<br />

(siehe Abbildung 7.5 c).<br />

Da das hier realisierte System eher symmetrischer Natur war, im Gegensatz zu dem,<br />

welches mit Ag-Top-Elektroden hergestellt wurde, konnten <strong>die</strong> Bauelemente unipolar<br />

geschaltet werden. Das Reservoir an Ag, welches sich bei <strong>einer</strong> Ag-Top-Elektrode über<br />

der dotierten MSQ befindet, entfällt bei dem Pt/Ag-MSQ/Pt-System. Dadurch scheint<br />

der RESET mit positiver Spannung, aufgrund des weniger dominanten Eintreibens von<br />

Ag in <strong>die</strong> MSQ-Schicht, möglich zu werden.<br />

Das Auftreten von Schaltmechanismen in Ag-dotierten MSQ-Systemen, welche<br />

lediglich inerte Pt-Elektroden beinhalten, bietet eine Basis zur Realisierung von<br />

Speicherzellen, <strong>die</strong> temperaturstabil <strong>für</strong> nachfolgende BEOL-Prozesse oder Mehrlagen-<br />

Architekturen sind.<br />

Abschließend zu den Dotierungsexperimenten sollte mit Hilfe von TOF-SIMS (Time of<br />

Flight - Secondary Ion Mass Spectroscopy)-Analysen das Dotierungsprofil bzw. <strong>die</strong><br />

Diffusionstiefe des Ag in <strong>die</strong> MSQ-Schicht ermittelt werden. Beim TOF-SIMS wird <strong>die</strong><br />

Probenoberfläche sukzessive durch ein Sputterverfahren abgetragen. Die entstehenden<br />

Sekundärionen werden beschleunigt und nach deren Masse selektiert. Dabei wird aus<br />

der jeweils gemessenen Flugzeit <strong>die</strong> zugehörige Masse des nachgewiesenen<br />

Sekundärions bestimmt, wodurch eine Materialanalyse der Oberfläche gewonnen wird.<br />

Abbildung 7.6 stellt das Tiefenprofil unterschiedlich behandelter MSQ-Schichten dar.<br />

Es ist hier das Ag-Signal in [counts] – der SIMS-Detektor zählt <strong>die</strong> auftreffenden Ag-<br />

Ionen – über <strong>die</strong> Probentiefe aufgetragen.<br />

Die Proben des TOF-SIMS-Experiments bestanden aus einem Pt/MSQ/Ag-<br />

Schichtstapel, wobei <strong>die</strong> MSQ-Schicht nicht gedünnt und somit 160 nm dick war. Es<br />

wurden drei Proben analysiert. Eine Probe war unbehandelt (as deposited), eine Probe<br />

wurde <strong>einer</strong> Temperatur von 450°C <strong>für</strong> 5 min ausgesetzt und <strong>die</strong> letzte Probe wurde<br />

<strong>einer</strong> Temperatur von 450°C <strong>für</strong> 60 min ausgesetzt. Anhand der Tiefenprofilmessung in<br />

Abbildung 7.6 ist <strong>die</strong> Diffusion des Ag bei den Temperatur behandelten Proben deutlich<br />

zu erkennen.<br />

117

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!