Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
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alle entwickelten Optionen kritisch und prüfend zu hinterfragen („Was wird passieren, wenn<br />
du...“).<br />
e) Die Kontrakt-Phase (15% Zeit der Sitzung)<br />
In dieser Phase sollen sich die Beteiligten nach eindringlicher Überprüfung zu einer für alle<br />
Seiten tragfähigen Lösung entscheiden. Es werden einzelne Schritte festgelegt, die zur Umsetzung<br />
der Lösung führen. Gegebenenfalls können diese auch verschriftlicht und wechselseitig<br />
zur Unterschrift vorgelegt werden.<br />
Was ist wichtig an der Rolle des Mittlers<br />
Schulpädagogen, die externe, eventuell muttersprachliche Vermittler heranziehen, sei es aus<br />
Beratungseinrichtungen oder beispielsweise auch aus Moscheen, sollten sich im Klaren darüber<br />
sein, dass trotz aller Bemühungen um Neutralität der Gesprächsführung und der Loyalität<br />
beiden Konfliktparteien gegenüber die Einstellung des Vermittlers zur Thematik immer<br />
eine bedeutende Rolle für den Ausgang des Konfliktes spielt. Dies kann problematisch werden,<br />
wenn der Mittler bereits eine feste Vorstellung davon hat, wie die Lösung auszusehen<br />
hat. Natürlich entwickelt der Mittler den Menschen gegenüber Gefühle und auch eine eigene<br />
Position zum Konflikt. Er darf sich aber nicht gestatten, sich dadurch beeinflussen zu lassen,<br />
und er muss sich bemühen, das Verfahren als Gesprächsleiter neutral zu steuern. Im Gespräch<br />
sollten sich alle um Wahrhaftigkeit bemühen.<br />
Eine Lösung in unserem Fallbeispiel Selma hätte auch anders ausfallen können. Wie wäre<br />
es ausgegangen, wenn der dem Kopftuch kritisch gegenüber eingestellte Arzt in das Gespräch<br />
eingebunden und selbst mit am Tisch gesessen hätte, um seine Bedenken zu artikulieren<br />
Hätte man einen Probearbeitstag mit Kopftuch vereinbaren können, um zu beobachten,<br />
wie die Patienten darauf reagieren Hätte der Arzt anders entscheiden und seine Abwehr<br />
gegen das Tuch dadurch relativieren können<br />
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