Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
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und ist in ihrer Wirksamkeit nicht zu unterschätzen. Kooperationsformen, die stärker die<br />
Kompetenzen, beruflichen Erfahrungen und das gesellschaftliche Engagement von Eltern für<br />
Unterricht und Schule nutzen, gehen darüber hinaus. Das ist nicht nur für die Schüler/innen,<br />
die ihre Eltern im schulischen Kontext als zentrale Person agieren sehen, eine wichtige Erfahrung,<br />
sondern macht auch den Eltern ihre Bedeutung für schulische Bildungsprozesse<br />
bewusst. Angebote von Eltern im Rahmen des Unterrichts oder einer Arbeitsgemeinschaft<br />
sind geeignet, ihnen ein neues Selbstbewusstsein und -verständnis als Autorität neben der<br />
Lehrerkraft zu vermitteln. Das Erfahren von Respekt und Anerkennung durch die Schule<br />
kann Verhärtungen, die aufgrund von Marginalisierungs- und Ausgrenzungserfahrungen in<br />
anderen Kontexten auch auf die Schule übertragen werden, aufbrechen.<br />
d) „Erziehungswissen“ vermitteln<br />
Eltern klagen oft, mit Schule erst in Berührung zu kommen, wenn ihr Kind etwas angestellt<br />
oder die Leistungsanforderungen der Schule nicht erfüllt hat. Wenn die Eltern andauernd nur<br />
mit den Misserfolgen ihres Kindes und der eigenen Erziehung konfrontiert werden, ist dies<br />
keine gute Grundlage, um ein positives Verhältnis zur Schule aufzubauen. Eltern mit Migrationshintergrund<br />
haben hohe Erwartungen an das deutsche Schulsystem und an ihre Kinder,<br />
wissen aber oft nicht, wie sie ihre Kinder wirkungsvoll unterstützen können. Vielen Eltern ist<br />
die Bedeutung einer Anregungskultur für die kindliche Lernentwicklung unbekannt. „Der<br />
Mangel an Erziehungswissen“ (Gaitanides 2006) drückt sich u.a. darin aus, dass Lesekultur,<br />
Spiele, der Stellenwert von Malen, Basteln oder pädagogisch wertvollem Spielzeug für Eltern<br />
in ihrer Bedeutung für die kognitive, emotionale und feinmotorische Entwicklung nicht einschätzbar<br />
sind. Projekte, die in die Familien hineinwirken (z.B. Family Literacy als ganzheitliches<br />
Bildungsangebot), aber auch Elternnachmittage in der Schule, an denen z.B. Spiel- und<br />
Lernmaterialien für den Unterricht und zu Hause her- und vorgestellt werden, geben Eltern<br />
konkrete Anregungen, wie sie ihre Kinder zu Hause motivieren und in der Lernentwicklung<br />
unterstützen können.<br />
e) Mit außerschulischen Institutionen vernetzen<br />
Migrantenorganisationen und Beratungseinrichtungen mit ihrer Zielgruppennähe sind ideale<br />
Partner, um Eltern zu aktivieren, zu informieren und zu motivieren (Bärsch 2005). Insbesondere<br />
in Krisen- und Konfliktsituationen können diese Organisationen in Kenntnis des migrationsspezifischen<br />
und sozialkulturellen Hintergrundes der Eltern die Funktion von Mediatoren<br />
übernehmen und unverzichtbare Hilfestellung leisten. Die Einbeziehung arabischer Migrantenorganisationen,<br />
des Quartiermanagements und von Beratungseinrichtungen in Berliner<br />
sozialen Brennpunkten haben z.B. gezeigt, dass eine als „schwierig“ geltende Klientel, angesprochen<br />
in ihrer Muttersprache von Menschen mit vergleichbarem Migrationshintergrund,<br />
bereit ist, sich auf die Kooperationsangebote von Schule nachhaltig einzulassen.<br />
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