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Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny

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ter und verständnisvoller Mensch zu werden, müssen wir alle noch viel dazu lernen. Die Betonung<br />

liegt auf dem „wir”. Gemeinsam, miteinander und voneinander lernen. Wenn ich dabei<br />

mithelfen kann, für diese, unsere Gesellschaft einen Beitrag zur Erziehung solcher Menschen<br />

zu leisten, dann macht mich das über alle Maßen glücklich!<br />

INTERVIEWER: Was behandeln Sie im Unterricht (welche Themen)<br />

TALAY: Zum Religionsunterricht gehören natürlich die theoretischen Grundsätze des Islam,<br />

zu denen der Glaube an Gott, die Engel, die Propheten, wie z.B. Adam, Noah, Abraham,<br />

Jonas, Moses, Jesus und Mohammed, die göttliche Offenbarung.<br />

Religionsunterricht mal anders!<br />

(Text: Frau Menzel und Herr Talay, Religionslehrer)<br />

„Die muslimischen und die evangelischen Religionskinder aus den 6. Klassen haben sich<br />

getroffen. In mehreren Unterrichtsstunden haben sie gemeinsam gelernt. Dafür sind sie sogar<br />

freiwillig länger in der Schule geblieben! Unser Thema war die Geburt von Jesus. Im Koran<br />

und in der Bibel wird davon erzählt. Wir, Frau Menzel und Herr Talay, waren gespannt,<br />

welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede die Schülerinnen und Schüler zwischen<br />

der Bibel und dem Koran herausfinden würden. Erst einmal lernten alle Kinder beide Geburtsgeschichten<br />

genau kennen. Dabei wurde geklärt, dass die Muslime Jesus Isa nennen<br />

und seine Mutter Maria Maryam. Und Allah ist das arabische Wort für Gott. Das war leicht zu<br />

merken.<br />

Dann haben die beiden Religionsgruppen die Gemeinsamkeiten aufgelistet:<br />

- Für beide Heiligen Schriften ist Jesus/Isa eine ganz besonders heilige Person.<br />

- In beiden Schriften hat Jesus/Isa keinen leiblichen Vater.<br />

- Maria/Maryam wird durch die Schöpferkraft Gottes/Allahs schwanger.<br />

- Bibel und Koran berichten, dass Maria/Maryam ihren Sohn in der Fremde zur Welt<br />

bringt, ohne feste Unterkunft.<br />

- In beiden Büchern erfahren Menschen aus der Umgebung davon, dass dieses Neugeborene<br />

ein Geschenk Gottes/Allahs für sie ist.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben auch zusammengestellt, welche Einzelheiten in der<br />

Bibel und im Koran unterschiedlich überliefert werden:<br />

- Der Koran erzählt, dass Maryam ihr Kind ganz allein zu Welt bringt und völlig verzweifelt<br />

ist. In der Bibel hat Maria Josef an ihrer Seite. Er ist jetzt ihr Partner und der<br />

Adoptivvater ihres Kindes.<br />

- Nach biblischer Sicht wird Jesus in einer Karawanserei in Bethlehem geboren und in<br />

eine Futterkrippe gelegt. Im Koran wird Isa unter einer Dattelpalme geboren und seine<br />

Mutter isst von den Früchten.<br />

- Der Koran schildert, wie Isa sofort zu seiner Mutter spricht und sie tröstet. Er verteidigt<br />

seine Mutter auch gegen Beleidigungen und fordert Respekt für sie und sich<br />

selbst. In der Bibel hat der neugeborene Jesus keine wunderbaren Fähigkeiten.<br />

- Die Bibel erzählt, dass Engel einigen Hirten erscheinen und ihnen die Geburt des Jesuskindes<br />

verkünden. Die Hirten besuchen die Familie in ihrer Unterkunft. Im Koran<br />

steht nichts von Engeln und Hirten.<br />

Alle muslimischen und christlichen Religionskinder sind sehr respektvoll miteinander umgegangen.<br />

Sie hatten Freude am gemeinsamen Unterricht. Sie haben sich gewünscht, noch in<br />

diesem Schuljahr zusammen eine Kirche und eine Moschee zu besichtigen. Das wird ja wohl<br />

zu machen sein.“<br />

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