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Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny

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haben die ,Kirchenrallye’ eifrig mitgemacht und sind dem 750 Jahre alten Anbetungsort mit<br />

Interesse und Respekt begegnet. Die Jahrhunderte alte Feldsteinkirche inmitten des grünen<br />

Dorfangers hat eine ganz eigene Ausstrahlung, die viele Kinder auch wahrgenommen haben.<br />

Hier weht der Wind der Geschichte von Alt-Lankwitz!<br />

Schon mussten wir weiter zum Columbiadamm. Dort wurden wir um 11.30 Uhr in der Sehitlik-<br />

Moschee zu einer Führung erwartet. Diese Moschee erwies sich als prächtiger Neubau aus<br />

weiß strahlendem Marmor. Ein junger Mann führte uns in den weiten Innenraum. Am Eingang<br />

sollten wir unsere Schuhe ausziehen und uns dann im Kreis auf dem Teppichboden niederlassen.<br />

Erst einmal wurden gemeinsam die Einrichtungsgegenstände beim Namen genannt. Dann<br />

hörten die Schülerinnen und Schüler eine Zusammenfassung der muslimischen Glaubensüberzeugungen.<br />

Und zum Schluss zeigte unser Führer uns die Elemente des körperlichen Gebets.<br />

Die Klasse stellte zu all dem viele Fragen und bekam gut verständliche Antworten. Wir konnten<br />

noch auf die Frauenempore steigen und uns in Ruhe die hohe Kuppel, den riesigen Leuchter<br />

und die bunten Kalligraphien ansehen. Am Fuß der Predigttreppe (Minbar) war ein Ausspruch<br />

des Propheten Mohammed angebracht, der uns aus der arabischen Sprache so übersetzt wurde:<br />

Jeder Moslem soll zeit seines Lebens Wissen erwerben und lernen!´ “<br />

Interview mit dem Religionslehrer Herrn Talay<br />

INTERVIEWER: Aus welchem Land kommen Sie In welcher Stadt sind sie geboren<br />

TALAY: Ich komme aus der Türkei und bin in der Stadt Aksaray geboren.<br />

INTERVIEWER: Was ist Ihre Muttersprache<br />

TALAY: Meine Muttersprache ist Türkisch. Meine Vatersprache übrigens auch.<br />

INTERVIEWER: Sprechen sie noch andere Sprachen<br />

TALAY: Außer Türkisch und Deutsch spreche ich noch ein wenig Englisch.<br />

INTERVIEWER: An welchen Gott glauben Sie<br />

TALAY: Ich glaube an denselben Gott, an den Moses, Abraham, Jesus und Muhammad<br />

glauben. Manche Menschen denken, dass die Muslime von einem anderen Gott sprechen,<br />

wenn sie Allah sagen. Das stimmt jedoch so nicht. Allah heißt ganz einfach Gott auf Arabisch<br />

und wird in arabischen Ländern sowohl von Muslimen als auch von Nichtmuslimen (z.B.<br />

Christen) benutzt, wenn sie Gott meinen. Ebenso wie ich hier in Deutschland auch Gott sagen<br />

kann, wenn ich Allah meine. Der Gott, an den wir glauben, ist derselbe, lediglich unsere<br />

Vorstellungen von ihm unterscheiden sich in einigen Punkten.<br />

INTERVIEWER: Gehen Sie in die Moschee beten<br />

TALAY: Ich gehe in die Moschee, wenn ich die Zeit dazu finde. Hier in Berlin gibt es am Columbiadamm<br />

eine sehr schöne Moschee. Dort kann man die Atmosphäre einer traditionellen<br />

Moschee nachempfinden. Als Muslim kann man jedoch überall beten und braucht keine Moschee<br />

dafür aufzusuchen. Es heißt bei uns: „Die ganze Welt ist das Gebetshaus Gottes!”<br />

(und somit eine riesige Moschee). Das Gebet dient dazu, das Gespräch mit Gott und damit<br />

die Beziehung zu ihm aufrecht zu erhalten. Dies kann man immer und überall tun.<br />

INTERVIEWER: Was macht Ihnen an dem Beruf Spaß<br />

TALAY: Die Wissensvermittlung und das damit verbundene Abbauen gegenseitiger Vorurteile<br />

der Menschen, das macht mich glücklich. Egal wo wir uns als Menschen befinden, ob in<br />

China oder Argentinien oder in Deutschland, immer wieder werden wir mit Vorurteilen konfrontiert.<br />

Sei es wegen unserer Hautfarbe oder wegen unserer Sprache, wegen unseres<br />

Aussehens oder unserer Geschlechtes, wegen unserer Kultur oder unserer Religion. Um ein<br />

verständnisvoller Mensch zu werden, benötigt man eine gute Erziehung und die entsprechende<br />

Bildung. Einen Beitrag dazu möchte ich bei den Kindern leisten, die zu mir kommen.<br />

Sie sollen lernen, dass das Lernen und somit das Kennen lernen, nie endet. Um ein toleran-<br />

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