Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
seitens der Schüler und Eltern. Einige muslimische Eltern waren verwundert darüber, warum<br />
die muslimischen Schüler durch den evangelischen Religionslehrer unterrichtet wurden. Die<br />
Schüler erklärten ihren Eltern das Projekt und erwähnten, dass auch der islamische Religionslehrer<br />
den Unterricht mitgestaltet, was dazu führte, dass auch die muslimischen Eltern<br />
keine Einwände hatten.<br />
Beiden Religionslehrern war bekannt, dass zwischen den Schülern des christlichen und islamischen<br />
Religionsunterrichts kleinere Auseinandersetzungen bezüglich der religiösen<br />
Überzeugungen stattgefunden hatten. Gerade wegen dieser Ereignisse war es interessant<br />
zu sehen, dass es während der sechs Wochen zwischen den Schülern keine Probleme gab.<br />
Das Ergebnis des Unterrichts war, dass sich die Schüler näher kamen und sich mehr Verständnis<br />
für den Anderen entwickelte. Die Schüler waren überrascht, wie viele Gemeinsamkeiten<br />
es zwischen den beiden Religionen gab.<br />
Ein weiteres Ergebnis des Unterrichts war auch, dass sowohl der evangelische, als auch der<br />
islamische Religionslehrer die Schüler der jeweiligen anderen Religion kennen lernten und<br />
dass sie nunmehr bei Problemen zwischen den Kindern besser vermitteln können. Das Verhältnis<br />
der Schüler hat sich nachträglich sehr positiv verändert.<br />
Himmel und Hölle<br />
Seit Beginn des Schuljahres 2006/2007 nahm die Regenbogen-Grundschule in Neukölln am<br />
Wettbewerb „Trialog der Kulturen“ (Himmel und Hölle) der Herbert-Quandt-Stiftung teil. Dabei<br />
haben einige Künstler und die ReligionslehrerInnen aller Religionsgemeinschaften teilgenommen,<br />
so auch die Religionslehrerin der IFB. Bei dem Projekt hat man mit den Schülern<br />
der 5.und 6. Klasse zusammen gearbeitet, wobei in manchen Klassen auch Eltern bei den<br />
Schülerarbeiten mitgeholfen haben. Das Ziel des Projekts war es, Vorurteile abzubauen und<br />
die Kommunikation der Schüler untereinander, trotz verschiedener Glaubensrichtungen und<br />
Meinungen, zu fördern bzw. zu stärken.<br />
Die islamische Religionslehrerin hat in einigen Klassen über das Thema „Der Islam und die<br />
Jenseitsvorstellung im Islam“ detailliert berichtet und einige Unterrichtsstunden der Projektschüler<br />
vertreten. Sie hat in einer Klasse mit den Eltern die Themen „Die Zehn Gebote“ und<br />
„Das Glaubensbekenntnis im Islam“ behandelt. Anschließend wurden diese auf Seidentücher<br />
aufgeschrieben. Am Anfang des Projekts haben sich die Vertreter aller Religionsgemeinschaften<br />
mit den LehrerInnen der Schule getroffen und über die Grundelemente der eigenen<br />
Religion geredet bzw. aufgeklärt. Dabei wurden viele Unkenntnisse und falsche Informationen<br />
über den Islam bei vielen LehrerInnen behoben (bei manchen sogar Vorurteile).<br />
Die Schüler haben bei Ihren Projektarbeiten viele Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der<br />
Religionen entdeckt. Außerdem hat die Religionslehrerin eine Moscheeführung für die 6.<br />
Klasse übernommen, was Teil des Projekts war, weil alle Gotteshäuser mit den Schülern<br />
besucht wurden sollten.<br />
Detaillierte Infos und Bilder der Ausstellung sind auf der Homepage der Schule zu finden<br />
unter http://www.regenbogen-grundschule.de/index.php.<br />
Interkulturelles Programm für Schulanfänger (Vineta Grundschule)<br />
Die evangelischen und islamischen Religionslehrerinnen haben an der Vineta-Grundschule<br />
in Berlin-Mitte ein interkulturelles Programm für die Schulanfänger organisiert, das in der<br />
Friedenskirche am Humboldthain stattfand. Es waren alle Erstklässler mit ihren Lehrern und<br />
Eltern eingeladen. Viele Eltern nahmen an der Veranstaltung teil. Die muslimischen Eltern<br />
waren erfreut darüber, dass ihre Kinder auch einbezogen wurden. Dieses Programm veranstalteten<br />
die Religionslehrerinnen im Herbst 2004, 2005 und 2006. Die muslimischen Eltern<br />
äußerten den Wunsch, dieses Programm auch mal in einer Moschee durchzuführen.<br />
109