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Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny

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muss, ob er oder sie fastet. Andererseits führt eine negative Stereotypisierung nur zu Abwehrhaltung<br />

und Trotz. Ziel sollte es vielmehr sein, den Jugendlichen eine auf fundierter Information<br />

beruhende Selbstbestimmung zu ermöglichen. Hierzu können Anregungen angeboten<br />

werden, die bloß imitative Befolgung von Regeln zu hinterfragen und den wertethischen<br />

Gehalt der Religion zu erkennen. Der Ramadān steht positiv für Selbstherrschung,<br />

Willenskraft, innere Einkehr, Reinigung von Körper und Geist.<br />

c) Gebete<br />

Wie das Fasten im Monat Ramadan gehört auch das mehrmals am Tag zu verrichtende Gebet<br />

(Salāt) zu den fünf Säulen, d.h. den unverrückbaren Pflichten eines reifen Muslims –<br />

auch wenn im Alltag die meisten Muslime sehr pragmatisch mit diesen Regeln umgehen und<br />

sich nicht oder nur unregelmäßig an sie halten. Wie auch bei den anderen religiösen Ritualen<br />

und Geboten gelten Kinder und Jugendliche im Islam mit der einsetzenden Pubertät und<br />

Geschlechtsreife als religionsmündig. Bei Jungen lässt sich dieser Zeitpunkt meist nicht genau<br />

bestimmen, bei Mädchen gilt die erste Regelblutung als Markierung. Diese kann aber in<br />

sehr unterschiedlichem Alter einsetzen, manchmal bereits mit 8 Jahren, in anderen Fällen<br />

erst im Alter von 16.<br />

Die Gebetszeiten richten sich nach dem Sonnenstand und variieren daher im Jahresverlauf<br />

und nach geografischer Lage. Die Zeiten für die fünf Pflichtgebete (Salāt) liegen beispielsweise<br />

in Berlin in den folgenden Fristen:<br />

1. Das frühmorgendliche Fajr-Gebet wird zwischen erster Dämmerung und Sonnenaufgang<br />

(Schurūq) verrichtet. An den längsten Tagen des Jahres Ende Juni liegt dies zwischen 2 Uhr<br />

55 und 4 Uhr 43, an den kürzesten Tagen im Dezember zwischen 7:11 und 8:15 Uhr.<br />

2. Das Mittagsgebet (Zuhr-Gebet) erreicht Ende Juli um 13:13 Uhr den spätesten und am<br />

1.11. den frühesten möglichen Beginn ab 11:50 Uhr.<br />

3. Das Nachmittagsgebet ('Asr-Gebet) findet Ende Juni zwischen 17:33 Uhr und Sonnenuntergang<br />

um 21:33 Uhr, Mitte Dezember zwischen 13:36 und 15:22 Uhr statt.<br />

4. Das Abendgebet (Maghrib-Gebet) liegt zwischen Sonnenuntergang und Nachtdämmerung<br />

('Ischā'), d.h. am 21.6. zwischen 21:33 und 23:58 Uhr, Mitte Dezember zwischen 15:52 und<br />

16:58 Uhr.<br />

5. Das Nachtgebet ('Ischā') wird begangen zwischen der letzten Abenddämmerung und der<br />

Morgendämmerung, also am längsten Tag im Juni zwischen 23:58 und 2:19 Uhr, im Dezember<br />

zwischen 16:58 und 7:11 Uhr.<br />

Die Zeiten können im Internet für den jeweiligen Ort und Tag recherchiert werden unter<br />

http://www.gebetszeiten.de oder http://www.islam.de/3455.php. 39<br />

In der Praxis frommer Muslime treten Variationen auf. Je nach Rechtsschule sollen die Gebete<br />

eher am Anfang (Schafi'iten) oder am Ende (Hanbaliten) der Zeitspanne stattfinden. Auf<br />

Reisen dürfen jeweils das Mittags- und das Nachmittagsgebet sowie das Abend- und das<br />

Nachtgebet zusammengezogen werden, so dass insgesamt nur dreimal gebetet werden<br />

muss. Außerdem ist nur die halbe Anzahl von Gebetsritualen verlangt. Schiiten und manche<br />

sunnitische Rechtsgelehrte erlauben die Zusammenlegung zu drei Pflichtgebeten auch im<br />

Alltag.<br />

39 Für Berlin findet sich die Liste unter http://www.sehitlik-moschee.de/gebetszeiten_berlin.php.<br />

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