Weblink...(PDF) - Dr. Stephan Rosiny
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gen über „zu Hause“ äußert. Wegen der großen Nachfrage werden inzwischen alle Eltern<br />
eingeladen. In regelmäßigen Abständen finden zudem auch gemischte Elternforen statt. Die<br />
gemeinsame Sprache ist dann deutsch.<br />
Die Themen<br />
Ziel des Elterncafés ist es, kontinuierlich und vielseitig zum Themenschwerpunkt: „Der Erziehungsauftrag<br />
der Eltern und der Schule“ zu informieren. Auch sind die Treffen hilfreich, die<br />
Hemmschwelle vieler Eltern zur Institution Schule abzubauen. Es erfolgte z. B. ein Austausch<br />
zu folgenden Themen: „Die Rolle der Eltern im Bildungsauftrag“, „Die Bedürfnisse der<br />
Kinder im Kontext des Familienlebens“, „Kommunikation in der Familie“, „Das Neue Schulgesetz<br />
bzw. Ganztagsschule“, „Pubertät“ sowie „Lebensgewohnheiten und Wertevorstellungen<br />
in Deutschland“. Hierzu werden bei Bedarf externe Fachkräfte eingeladen, die vom<br />
Quartiersmanagement finanziert werden. Der türkischsprachige Erzieher nutzt dabei Elemente<br />
aus dem sozialen Lernen und der Anti-Bias-Arbeit, welche die Schulstation auch in<br />
der Arbeit mit Kindern im Rahmen des Unterrichtsfaches „Soziales Lernen“ verwendet.<br />
Das gemischte Elternforum erarbeitet inzwischen auch Vorlagen für die Steuerungsrunde,<br />
die dann im Konsensverfahren ausgehandelt werden. So entstanden u.a. für die neue Schulund<br />
Hausordnung auch „Regeln und Pflichten für Eltern“, formuliert von Eltern!<br />
Weiterentwicklung<br />
Aus der Gruppe der Eltern wollten sich einige mehr für die Schule engagieren: Sie ließen<br />
sich zu Multiplikatoren ausbilden, um in der Elternarbeit unterstützend mitzuwirken. Die Ausbildung<br />
erfolgte durch Mitarbeiter von Familie e.V. in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement.<br />
Diese Eltern stehen nun im zweiten Jahr allen Eltern zur Verfügung. Zweimal in<br />
der Woche sind sie in einem kleinen Raum in der Schule präsent. In einer weiteren Fortbildung<br />
haben sie sich Dolmetscherkenntnisse angeeignet. Ein umfangreiches schulisches<br />
Fachwort-Glossar wurde entwickelt, das zwar noch nicht in der Muttersprache zur Verfügung<br />
steht, aber bei Bedarf in der Muttersprache erklärt werden kann.<br />
Zweiter Gesamtelternabend<br />
Eine zweite Großveranstaltung fand dann wieder in ähnlicher Form wie die erste statt, um<br />
allen Eltern die Gelegenheit zu geben, sich über den Stand der Arbeit der Steuerungsrunde<br />
zu informieren. Gleichzeitig wurden Vorschläge für die Steuerungsgruppe zum Thema „Wie<br />
stellen die Eltern sich einen Elternabend vor“ erarbeitet. Die Einladung wurde durch die Kinder<br />
in der Hinsicht verstärkt, dass sie in Kleingruppen Argumente sammelten, warum es für<br />
sie von Bedeutung ist, dass ihre Eltern an der Elternversammlung teilnehmen. Diese wurden<br />
dann in den Klassen vorgestellt. Die Mitschüler ergänzten ihre Einladung mit ihrem ganz<br />
persönlichen Argument und übergaben diese dann zusammen mit einem Glücksstein ihren<br />
Eltern. Und wieder kamen ca. 20 % der Eltern! Auch das Kollegium befasste sich mit den<br />
Vorstellungen der Eltern zur Gestaltung der Elternabenden. Zunächst erarbeitete ein kleiner<br />
Kreis ebenfalls Gestaltungsvorschläge. Erstaunlich war dabei eine hohe Übereinstimmung<br />
mit den Vorstellungen der Eltern. Diese wurden dann in einer Dienstbesprechung dem ganzen<br />
Kollegium vorgestellt.<br />
Fazit<br />
Regelmäßige Veranstaltungen in bekannter und anheimelnder Atmosphäre mit vertrauten<br />
Bezugspersonen, die aber nicht unbedingt „die Schule“ repräsentieren, lassen aktive Elternarbeit<br />
gelingen. Dabei ist es entscheidend, dass Schulleitung und Kollegium die Elternarbeit<br />
positiv würdigen und dadurch den Eltern Mut machen, im wahrsten Sinne des Wortes „mitzumischen.“<br />
Die regelmäßige Anwesenheit von Eltern hat zudem zu einem insgesamt entspannteren<br />
Schulklima beigetragen.<br />
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