Gesch äftsbericht 2002 - METRO Group
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90 PPPp<br />
Rückstellungen<br />
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung<br />
erfolgt nach der in IAS 19 (Employee Benefits) vorgeschriebenen Methode der laufenden<br />
Einmalprämien (Projected Unit Credit Method). Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens<br />
werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch<br />
die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Sich am Jahresende<br />
ergebende Unterschiedsbeträge (so genannte versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste)<br />
zwischen den so planmäßig ermittelten Pensionsverpflichtungen und dem tatsächlichen Anwartschaftsbarwert<br />
werden dabei nur dann bilanziert, wenn sie außerhalb einer Bandbreite von 10 Prozent<br />
des Verpflichtungsumfangs liegen. In diesem Fall werden sie ab dem Folgejahr über die durchschnittliche<br />
Restdienstzeit der berechtigten Mitarbeiter verteilt und als Ertrag oder Aufwand erfasst.<br />
Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird als Zinsaufwand<br />
innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt. Sonstige Rückstellungen für Pensionen und<br />
ähnliche Verpflichtungen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten gemäß<br />
IAS 19 gebildet.<br />
Übrige Rückstellungen werden gebildet, soweit rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber<br />
Dritten bestehen, die auf zurückliegenden <strong>Gesch</strong>äftsvorfällen oder Ereignissen beruhen und wahrscheinlich<br />
zu Vermögensabflüssen führen, die zuverlässig ermittelbar sind. Sie werden unter Berücksichtigung<br />
aller daraus erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und<br />
nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Dabei wird von dem Erfüllungsbetrag mit der höchsten<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit ausgegangen. Langfristige Rückstellungen, z. B. für Mietunterdeckungen<br />
oder Rückbauverpflichtungen, sind mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag<br />
angesetzt.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Grundsätzlich sind alle Finanzschulden gemäß IAS 39 zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten<br />
unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Finanzschulden, die als Grundgeschäft innerhalb<br />
eines Fair Value Hedges designiert wurden, sind mit ihrem Fair Value passiviert. Die angegebenen<br />
Fair Values der Finanzschulden sind auf Basis der am Bilanzstichtag für die entsprechenden<br />
Restlaufzeiten und Tilgungsstrukturen gültigen Zinssätze ermittelt.<br />
In Übereinstimmung mit IAS 32 (Financial Instruments: Disclosure and Presentation) werden die<br />
Fremd- und Eigenkapitalkomponenten kombinierter Finanzinstrumente (wie z. B. der DM-Wandelanleihe)<br />
getrennt voneinander dargestellt: Die Anleihe wird dabei mit dem Wert angesetzt, der für die<br />
Ausgabe dieses Fremdkapitalinstruments ohne Eigenkapitalbestandteil auf Grundlage der damals<br />
bestehenden Marktbedingungen erzielt worden wäre. Der in das Eigenkapital eingestellte Betrag<br />
entspricht demnach – unter Berücksichtigung latenter Steuern – dem Marktwert der Wandel- bzw.<br />
Optionsrechte zum damaligen Ausgabezeitpunkt. In den Folgeperioden wird die Fremdkapitalkomponente<br />
zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Position „Anleihen” angesetzt und zum Bilanzstichtag<br />
um den Zinsanteil der Periode erhöht. Die Eigenkapitalkomponente ist (in unveränderter<br />
Höhe) in der Kapitalrücklage enthalten.<br />
Finanzschulden aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen sind mit dem Barwert der zukünftigen Leasingraten<br />
passiviert.<br />
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
angesetzt.<br />
Die übrigen Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag angesetzt, sofern es sich nicht um derivative<br />
Finanzinstrumente handelt, die gemäß IAS 39 mit dem Fair Value bilanziert sind.<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche oder bestehende Verpflichtungen, die auf vergangenen<br />
Ereignissen beruhen, bei denen ein Ressourcenabfluss jedoch als nicht wahrscheinlich eingeschätzt<br />
wird. Solche Verpflichtungen sind nach IAS 37 (Provisions, Contingent Liabilities and Contingent<br />
Assets) nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern im Anhang zu nennen.