Scheidungsfolgen für Männer - Vaterverbot
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die Psyche wird, sind, wenn diesen Typ Mann zusätzlich massive finanzielle Probleme<br />
treffen, positive Copingstrategien zur Befreiung aus dieser prekären Lage besonders wichtig.<br />
5.5.5 Typ B: „Neuer Mann“ + gute Einkommensverhältnisse + gutes Einvernehmen<br />
Die Kinder- und Familienorientierung dieses Typs Mann ist ebenso stark wie seine<br />
Erwerbsorientierung. Auch wenn dieser Typ Mann gegen seinen Willen geschieden wurde,<br />
belastet ihn die Scheidung auf Grund seines guten Einvernehmens mit der geschiedenen<br />
Ehefrau emotional nicht so stark wie Typ A.<br />
Wie Typ A ist auch Typ B sehr um seine Kinder bemüht, verbringt mit ihnen viel Zeit und<br />
möchte ihr Leben mitgestalten. Auf Grund seiner guten finanziellen Verhältnisse fällt es ihm<br />
leicht, <strong>für</strong> sich <strong>für</strong> die Kinder genügend großen neuen Wohnraum zu beschaffen, mit den<br />
Kindern auf Urlaub zu fahren, etc.<br />
Dieser Typ Mann strebt grundsätzlich die alleinige Obsorge an, vereinbart mit der Mutter aber<br />
auch die Obsorge beider Elternteile.<br />
Bei diesem Typ Mann sind die wenigsten Verluste zu verzeichnen: Zwischen den Eltern war<br />
bereits zum Zeitpunkt der Scheidung alles einvernehmlich geregelt. Eventuell wurde zur<br />
Herstellung des Einvernehmens Mediation in Anspruch genommen. Da in der Mediation auf<br />
die Bedürfnisse beider Partner intensiv eingegangen wird und Vereinbarungen nur bei<br />
beidseitigem Einvernehmen zustande kommen, bietet die Mediation gute Voraussetzungen zur<br />
Erzielung einer einvernehmlichen Vereinbarung, die allen Beteiligten entgegen kommt und<br />
lange hält.<br />
Dieser Typ Mann verfügt auch über die finanziellen Mittel, Streitigkeiten über Unterhaltszahlungen<br />
aus dem Weg zu gehen, indem er den vollen Unterhalt zahlt, auch wenn die Kinder<br />
viel Zeit bei ihm verbringen, und von ihm versorgt werden: „Sie hat immer die Be<strong>für</strong>chtung<br />
gehabt, dass sie weniger Geld kriegt. Wie ich gesagt habe, sie bekommt gleich viel Geld, war<br />
sie dann einverstanden.“ 620 , kommentiert ein Mann, der Typ B entspricht, das<br />
Zustandekommen des Scheidungsvergleiches. Seinem Bedürfnis, die Kinder häufig um sich zu<br />
haben, wurde weitgehend entsprochen. Finanzielle Einbußen belasten ihn auf Grund seiner<br />
guten Einkommensverhältnisse nicht.<br />
Obwohl er mit seinen Kindern seit der Scheidung nicht mehr ständig im gemeinsamen<br />
Haushalt lebt und sie daher nicht täglich sieht, und das ein Belastungsfaktor sein kann, kann es<br />
ihm gelingen, den zeitlich eingeschränkten Kontakt mit seinen Kindern sehr intensiv zu<br />
gestalten. „Es hat sich eher positiv verändert, weil ich jetzt viel mehr Zeit intensiv mit den<br />
Kindern verbringe. Vorher war ich zwar zeitlich mehr mit ihnen zusammen, aber nicht so<br />
intensiv.“ 621<br />
Charakteristisch <strong>für</strong> diesen Typ Mann ist, dass er auch noch nach der Scheidung gutes<br />
Einvernehmen zur Mutter seiner Kinder besitzt. Dies wirkt sich positiv auf den Kontakt der<br />
Eltern zueinander und seinen Kontakt zu den Kindern aus.<br />
620 Interviewtranskript B3, Seite 2<br />
621 Interviewtranskript B3, Seite 2<br />
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