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Scheidungsfolgen für Männer - Vaterverbot

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Zu be<strong>für</strong>chten ist, dass bei Verschlechterung der finanziellen Verhältnisse des Vaters, die<br />

insbesondere die Einstellung von Unterhaltszahlungen an die geschiedene Ehefrau bewirken,<br />

das Einvernehmen mit ihr beeinträchtigt wird. In weiterer Folge könnte dies zu dramatischen<br />

Veränderungen im Leben des Mannes und zur Annäherung an Typ A führen. Bleibt jedoch das<br />

gute Einvernehmen, etwa bei finanziellen Engpässen des Vaters zwischen den Eltern bestehen,<br />

können eventuelle finanzielle Engpässe des Mannes konfliktfrei geregelt werden, indem der<br />

Vater etwa ein größeres Maß an der Betreuung der Kinder übernimmt und die Mutter mit<br />

geringeren Unterhaltszahlungen einverstanden ist.<br />

5.5.6 Typ C: Traditioneller Mann + gute Einkommenssituation + schlechtes<br />

Einvernehmen<br />

Die Erwerbsorientierung dieses Typs Mann ist deutlich höher als seine Familien- und<br />

Kinderorientierung, sein Einkommen überdurchschnittlich hoch.<br />

Dieser Typ Mann wird wegen seiner geringen bis mäßigen Familienorientierung und seiner<br />

guten oder sogar hervorragenden Einkommenssituation geringe Verluste auf emotionalpsychischer<br />

Ebene aufweisen. Auf ihn kommt, absolut gesehen, durch die Scheidung hoher<br />

finanzieller Aufwand zu, er zählt jedoch, da er finanziell-existentiell abgesichert ist, nicht zu<br />

einer der Risikogruppen der potentiell Armutsgefährdeten. Solange das Einvernehmen<br />

zwischen ihm und seiner geschiedene Ehefrau einigermaßen gut ist, ist er sohin auch nicht<br />

gefährdet, in eine emotionale oder finanzielle Krise zu stürzen.<br />

Ist jedoch das Einvernehmen mit der geschiedenen Ehefrau extrem schlecht, wie es hier <strong>für</strong><br />

Typ C postuliert wird, kann die Scheidung im Rosenkrieg enden, es wird um Vermögen und<br />

Unterhalt gestritten. Der geschiedene Ehemann kämpft um seinen Lebensstandard, die<br />

geschiedene Ehefrau möglicherweise um ihre Existenz oder einen annehmbaren<br />

Lebensstandard. Das Besuchsrecht wird ihm verwehrt oder per Gerichtsbeschluss<br />

(vorübergehend) ausgesetzt. „Auch sollte ich, wenn ich Alimente zahle, ein Recht auf ein<br />

Besuchsrecht bekommen. Da mir schon so viel unterstellt wurde, würde ich selbst sogar darauf<br />

bestehen, dass ein Besuch in Anwesenheit eines Psychologen statt findet.“ 622 Die finanziellen<br />

Mittel <strong>für</strong> jahrelange Prozesse stehen zumindest zu Beginn zur Verfügung.<br />

Dieser Typ Mann sieht sich insbesondere dann als Scheidungsopfer, wenn ihm bei der<br />

Scheidung die Schuld an der Zerrüttung der Ehe zugesprochen wurde. Der aus dem<br />

Schuldspruch resultierende vermeintlich hohe Unterhalt <strong>für</strong> seine geschiedene Ehefrau ist ihm<br />

ein Dorn im Auge: „Jeder ist verpflichtet, nach seinen Verhältnissen etwas beizutragen. Sie<br />

[die geschiedene Ehefrau] hat nie etwas getan. Sie hat nie gearbeitet und im Grund genommen<br />

wirst du bestraft, wenn du korrekt bist, und immer alles in Ordnung machst.“ 623 Obwohl dieser<br />

Typ beruflich gefestigt ist, und über ein hohes Einkommen verfügt, können ihn Prozesskosten<br />

vor allem dann finanziell erheblich belasten, wenn er überdies hohe Unterhaltsnachzahlungen<br />

hat, oder die Vermögensaufteilung anders als erwartet ausfällt. Das steigert sein Gefühl,<br />

ungerecht behandelt zu werden.<br />

622 Interviewtranskript B8, Seite 5<br />

623 Interviewtranskript B8, Seite 6<br />

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