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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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7 Zusammenfassung<br />

raum abbilden und als Kettenspeicher bezeichnet werden. Die Abflusskurven<br />

der Kettenspeicher sind zeitinvariant und von den Wasserständen der aneinander<br />

grenzenden Kettenspeichern abhängig. Die räumliche Reihenfolge der<br />

Abarbeitung der Kettenspeicher folgt der Hauptfließrichtung, d. h. von der<br />

Wasserscheide zum Gebietsauslass hin. Bei der Abarbeitung eines Kettenspeichers<br />

wird nicht dessen Abfluss, sondern der Zufluss von allen zufließenden<br />

Kettenspeichern bei gleichzeitiger Speicherinhaltsbilanzierung<br />

berechnet. Für den untersten Kettenspeicher eines Fließabschnitts ist zur<br />

Abflussberechnung eine untere Randbedingung in Form einer Abflusskurve<br />

oder einer Wasserstandsganglinie vorzugeben. Neben geometrischen<br />

Größen wie Länge, Breite und Tiefe der Gewässer ist die Rauheit nach<br />

Strickler der einzige Kalibrierungsparameter <strong>für</strong> den Kettenspeicheransatz,<br />

so dass das Verfahren auf andere <strong>Flussgebiete</strong> leicht übertragbar ist.<br />

Für die <strong>Modell</strong>anwendung wurden die entwickelten Gleichungen des Kettenspeicheransatzes<br />

und die Berechnungsmodule <strong>für</strong> die Simulation des<br />

Abflusses an Schöpfwerk, Siel mit Stemmtor, Hubschütz und Stauklappe in<br />

das GIS-basierte N-A-<strong>Modell</strong> NAXOS integriert. Die Module berücksichtigen<br />

die Bauwerksbemessung, Betriebsregeln und unterscheiden Sollwasserstände<br />

<strong>für</strong> Sommer- und Winterbetrieb. Unregelmäßige, manuelle <strong>Ein</strong>griffe in<br />

die Betriebsregeln, die auf zufälligen Entscheidungen vor Ort beruhten und<br />

die nachträglich nicht in der Steuerung berücksichtigt wurden, können vom<br />

<strong>Modell</strong> naturgemäß nicht nachgebildet werden. Für die Dauer der Simulation<br />

sind mittlere Betriebsregeln vorzugeben. Das <strong>Modell</strong> NAXOS beinhaltet<br />

Funktionen <strong>für</strong> die Berechnung der Speicherinhaltslinien aus Grabenquerschnitten<br />

und der Topografie, wodurch die Parametrisierung erleichtert wird.<br />

Die <strong>Modell</strong>anwendung erfolgt auf zwei <strong>tidebeeinflusste</strong> <strong>Ein</strong>zugsgebiete an<br />

der Unterweser, das Flussgebietsmodell (FGM) Käseburger Sieltief mit 72<br />

km² und das FGM Lesum mit 2 200 km². Im FGM Lesum wird die Simulation<br />

<strong>für</strong> ein engeres Untersuchungsgebiet von ca. 100 km² gezeigt. Die Eignung<br />

der entwickelten Ansätze <strong>für</strong> die Simulation des Wasserhaushaltes und des<br />

Abflusses aus Sielen mit Wasserstandsregelung wird mittels Langfristsimulationen<br />

über mehrere Monate <strong>für</strong> beide Untersuchungsgebiete<br />

aufgezeigt. Für die Verifizierung der Simulationsergebnisse werden Abflüsse<br />

herangezogen, die anhand von Wasserstandsaufzeichnungen und<br />

Fließformeln berechnet sind.<br />

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