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Ein hydrologisches Modell für tidebeeinflusste Flussgebiete

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4 Hydrologische Simulation der Abflüsse in rückstaubeeinflussten Gebieten<br />

Da bei hydrologischen <strong>Modell</strong>ansätzen der Abfluss eines einzelnen<br />

Speichers - ohne Berücksichtigung des Wasserstands des in Fließrichtung<br />

folgenden Speichers - erst nach Ermittlung des mittleren Zuflusses über<br />

einen Zeitschritt berechnet und bilanziert wird, ist eine Rückkopplung<br />

zwischen benachbarten Speichern in herkömmlichen Verfahren nicht gegeben.<br />

In <strong>tidebeeinflusste</strong>n <strong>Ein</strong>zugsgebieten sind Fließgefälle und Fließgeschwindigkeit<br />

gering, es liegt strömender Abfluss vor. Schießender Abfluss<br />

kann vereinzelt bei unterdimensionierten Siele auftreten (Kunz, 1975).<br />

Störungen wie Stau und Querschnittsverengungen wirken sich bei strömendem<br />

Abfluss stromaufwärts aus, weshalb Wasserspiegelberechnungen bei<br />

HN-Verfahren stromauf durchgeführt werden (Bollrich, Preißler, 1992).<br />

Bei der Abarbeitung einer Teilfläche werden rückstaubeeinflusste und nicht<br />

beeinflusste Abflüsse unterschieden. Abfluss von der Landfläche und von<br />

Teilflächen ohne Rückstau wird der Hauptfließrichtung folgend berechnet. In<br />

Mündungsbereichen kann der Zufluss zu Rückstau in den einmündenden<br />

Gewässern führen. Die Zuflüsse der einmündenden Gewässer dürfen nicht<br />

einzeln nacheinander ermittelt werden, da sie sich gegenseitig beeinflussen.<br />

Die Berechnung des Abflusses einer Teilfläche wird daher bei Rückstaueinfluss<br />

nicht bei der Abarbeitung der Teilfläche selbst, sondern zur Berücksichtigung<br />

aller <strong>Ein</strong>mündungen erst bei der Abarbeitung der in Fließrichtung<br />

folgenden Teilfläche durchgeführt. Es resultiert eine Berechnung der<br />

Abflüsse entgegen der Hauptfließrichtung. Die Berechnung des Abflusses<br />

erfolgt nur beim in Fließrichtung untersten Speicher einer Speicherkette, <strong>für</strong><br />

den wie bei einem HN-<strong>Modell</strong>en eine untere Randbedingung vorzugeben ist.<br />

Diese Randbedingung kann durch eine gemessene Wasserstandsganglinie<br />

oder ein Wasserbauwerk mit Abflusskurve gegeben sein.<br />

4.4.3 Gleichungssystem und Programmablauf<br />

4.4.3.1 Erweiterung des Seeretentionsverfahrens<br />

Beim Seeretentionsverfahren werden Abfluss QA(t+∆t) und Speicherinhalt<br />

S(t+∆t) am Ende des Zeitschrittes t+∆t geschätzt und ein mittlerer Abfluss<br />

QA<br />

QAm =<br />

+ QA<br />

( t)<br />

( t+<br />

∆t)<br />

2<br />

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